Der prominente Bürgerrechtler Al Sharpton hat bei der Trauerfeier für George Floyd die Ungleichbehandlung Schwarzer angeprangert und Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump erhoben. "Er hat China wegen der Menschenrechte angegriffen", sagte Sharpton bei der Zeremonie am Dienstag in Houston (Texas).
"Was ist mit dem Menschenrecht von George Floyd?" Sharpton kritisierte, Trump drohe mit dem Einsatz des Militärs gegen die Proteste infolge von Floyds Tod, "aber er spricht nicht ein Wort über acht Minuten und 46 Sekunden". Solange hatte ein weißer Polizist in Minneapolis sein Knie in den Nacken Floyds gedrückt, der daraufhin gestorben war.
"Bis wir wissen, dass der Preis für ein schwarzes Leben derselbe ist wie der Preis für ein weißes Leben, werden wir diese Situationen immer und immer wieder erleben", sagte Sharpton. Die Leben von Opfern wie Floyd zählten nicht, "bis jemand den Preis dafür bezahlt, ihnen ihre Leben zu nehmen".
Bei den Fällen von Polizeigewalt handele es sich nicht um unzusammenhängende Vorfälle. "Wir kämpfen gegen ein institutionelles Problem des Systems." Sharpton sagte, seine Urgroßeltern seien Sklaven gewesen, "und wir werden immer noch schlechter behandelt als andere".
Sharpton warf Trump vor, dieser versuche, die Proteste zu stoppen statt die Brutalität. Der Bürgerrechtler kritisierte auch, dass Trumps Regierung am Montag vergangener Woche gewaltsam Demonstranten vor dem Weißen Haus vertreiben ließ, um danach mit einer Bibel vor einer Kirche für die Kameras zu posieren. Sharpton sicherte Floyds Familie zu, an ihrer Seite zu stehen. "Wir werden immer noch da sein, wenn der letzte Fernseh-Übertragungswagen weg ist." (dpa)