Papst Franziskus ist nach Worten der argentinischen Bürgerrechtlerin und Vorsitzenden der "Großmütter der Plaza de Mayo", Estela de Carlotto, besorgt über die Zustände in seinem Heimatland Argentinien. Das sagte die 87-Jährige nach einer Begegnung mit dem Papst im Vatikan der Zeitung "La Nacion" am Donnerstag.
Kirche gibt nur zögerlich Archive heraus
Die Argentinierin war in Begleitung ihrer ältesten Tochter Claudia sowie der französischen Ordensschwester Genevieve Jeanningros, Nichte der während der argentinischen Militärdiktatur ermordeten französischen Ordensfrau Leonie Duqyet, in den Vatikan gekommen. "Das Treffen war sehr warmherzig", sagte Carlotto argentinischen Journalisten.
Carlotto hatte zuvor in einem Brief an Franziskus die Bitte um Unterstützung bei der Bereitstellung der kirchlichen Taufarchive aus der Diktaturzeit bekräftigt, um das Schicksal verschwundener Kinder aufklären zu können. Die Kirche in Argentinien hatte sich jüngst bereiterklärt, Archive aus der Zeit der Militärdiktatur freizugeben.
Es komme jedoch immer wieder zu Verzögerungen, hieß es. Es war das zweite persönliche Zusammentreffen des ehemaligen Erzbischofs von Buenos Aires mit Carlotto seit seiner Papstwahl. Zuvor hatte Franziskus Carlotto bereits im Rahmen einer Generalaudienz getroffen.
Papst zeigt Solidarität auf Twitter
Nach dem Treffen zeigte Papst Franziskus seine Solidarität mit den Opfern der Militärdiktatur per Twitter.