Die Bundesregierung hat den Aufmarsch von Rechtsextremen in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia scharf verurteilt.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, die Gedanken von Bundeskanzlerin Angela Merkel seien bei den Angehörigen und Freunden der ums Leben gekommenen Frau sowie bei den Verletzten. Die Kundgebung war am Samstag in Gewalt eskaliert; ein Auto war offenbar vorsätzlich in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerast und hatte eine 32-Jährige getötet.
Regierungssprecher Seibert: "widerwärtig"
Seibert sprach von "absolut abstoßenden Szenen". Die rechtsextremen Demonstranten hätten "unverhüllt und in übelster Form" Rassismus und Antisemitismus zur Schau gestellt. Dies sei "widerwärtig" und stehe im vollkommenen Gegensatz zu dem, wofür die gesamte Bundesregierung politisch arbeite. Die deutsche Regierung sei solidarisch mit jenen, die sich friedlich gegen solche aggressiven Aufmärsche stellten.
Bundesjustizminister Maas kritisiert Trump
Bundesjustizminister Heiko Maas kritisierte zudem die Haltung von US-Präsident Donald Trump gegenüber den Ausschreitungen. Trump hatte wiederholt von "Gewalt auf vielen Seiten" gesprochen. Sein "halbherziges Lavieren zu den rechtsextremen Gewaltausbrüchen ist fatal", erklärte Maas. "Gegen Rassismus sollten alle Demokraten eindeutige Worte finden. Wer da nicht klare Haltung zeigt, muss sich vorhalten lassen, Neonazis sogar noch zu ermutigen."
Zuvor hatten bereits amerikanische Bürgerrechtler und Politiker die Äußerungen des Präsidenten als halbherzig und empörend kritisiert.
(KNA / Stand: 14.08.17)