Tausende Menschen haben in mehreren deutschen Städten für die Seenotrettung auf dem Mittelmeer demonstriert. In Berlin gingen am Samstag nach Veranstalter-Angaben etwa 12.000 Bürger auf die Straßen. Sie forderten sichere Fluchtwege nach Europa und eine Entkriminalisierung der zivilgesellschaftlichen Seenotretter.
Unter dem Banner "Stoppt das Sterben im Mittelmeer" zogen sie Alexanderplatz zum Regierungsviertel in Berlin-Mitte. Die Polizei sprach mehreren tausend Teilnehmern. Auch in Bremen, Hannover, Heidelberg, München unter anderem fanden Aktionen und Proteste gegen die aktuelle Flüchtlingspolitik statt.
In Hannover protestierten nach Behördenangaben mehr als 500 Menschen auf dem Opernplatz gegen mögliche Sammellager in nordafrikanischen Staaten. Es dürfe nicht sein, dass hilfsbedürftige Flüchtlinge nah an Krisenherden interniert werden, erklärte der Flüchtlingsrat der Stadt.
Zu den bundesweiten Protesten hatte ein Bündnis "Seebrücke" aus 13 Flüchtlingsinitiativen und zivilgesellschaftliche Gruppen aufgerufen, darunter "Sea-Watch", "Mission Lifeline", "Sea-Eye", "Gesicht zeigen!" und das "Peng Collective". (epd, 04.07.2018)