Daran müsse die Nation auch nach seinem Tod festhalten, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung der Bischofskonferenz. In ihrem Brief bekundeten die Kirchenführer der Familie des 55-Jährigen ihr Beileid. Nkurunziza, der das zentralafrikanische Land 15 Jahre lang regierte, werde den Burundiern für "viele gute Errungenschaften" in Erinnerung bleiben und die Bischöfe wollten darum beten, dass er dafür die "gerechte Belohnung" erhalte.
Gerüchte um unerwarteten Tod
Nkurunziza war nach Angaben der Regierung am Montag in einem Krankenhaus an Herzversagen gestorben. Die genauen Umstände seines unerwarteten Todes sind unbekannt. In den vergangenen Tagen verdichteten sich Gerüchte, wonach der umstrittene Politiker den Folgen einer Corona-Erkrankung erlag. Vor kurzem hatte Nkurunziza die Gefahr durch das Virus dementiert und erklärt: "Die Burundier sind ein von Gott gesegnetes Volk." Nach seinem Tod herrscht einwöchige Staatstrauer. Während dieser Zeit verbot die Regierung Berichten zufolge Musik an öffentlichen Plätzen, ausgenommen sei Gospelmusik.
Dritte Amtszeit hatte für schweren politischen Konflikt gesorgt
Nkurunziza bekleidete seit 2005 das höchste Staatsamt. Mit einer Kandidatur für eine in der Verfassung eigentlich nicht vorgesehene dritte Amtszeit 2015 löste er einen schweren politischen Konflikt in der früheren belgischen Kolonie aus. Bei den jüngsten Wahlen am 20. Mai wurde laut Angaben der nationalen Wahlkommission Nkurunzizas Vertrauter Evariste Ndayishimiye (52) zum neuen Präsidenten gewählt. Burundis Bischöfe hatten das Ergebnis damals angezweifelt.
Menschenrechtler sehen Nkurunzizas Erbe deutlich kritischer
Dem positiven Nachruf der Bischofskonferenz stehen einige kritische Stimmen von Menschenrechtlern entgegen. So erklärte die Organisation Human Rights Watch (HRW) am Donnerstag, Nkurunziza hinterlasse ein Erbe politischer Unterdrückung und vielfacher Menschenrechtsverletzungen. Sein Tod biete nun die Chance für demokratische Reformen und die Aufarbeitung begangenen Unrechts.