Burundis Präsident Ndayishimiye trifft Papst Franziskus

Premiere beim Papst

Der burundische Präsident Evariste Ndayishimiye ist am Samstag von Papst Franziskus in Audienz empfangen worden. Es war der erste Besuch eines burundischen Regierungschefs bei Franziskus.

Evariste Ndayishimiye, Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei / © Berthier Mugiraneza (dpa)
Evariste Ndayishimiye, Präsidentschaftskandidat der Regierungspartei / © Berthier Mugiraneza ( dpa )

Zu den Gesprächsinhalten teilte der Vatikan zunächst nichts mit. Ndayishimiye ist für drei Tage nach Italien und in den Vatikan gereist. Medienberichten zufolge will der 53-Jährige für Investitionen in Burundi werben und über Ausbildungsmöglichkeiten für junge Burundier sprechen.

Ndayishimiye ist Nachfolger und ehemaliger Vertrauter des 2020 gestorbenen Pierre Nkurunziza, der Burundi von 2005 an regierte. Das Land gilt als eines der ärmsten der Welt, rund 2,3 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Das zwischen Ruanda, Tansania und der Demokratischen Republik Kongo gelegene Burundi erlebte in den 1970er Jahren sowie 1993 bis 2003 blutige Bürgerkriege zwischen den Bevölkerungsgruppen der Hutu und Tutsi. Allein beim zweiten starben bis zu 250.000 Menschen; auf dem Höhepunkt waren laut Schätzungen 1,3 Millionen Menschen auf der Flucht.

Vatikandiplomatie

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 88 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.

Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds (dpa)
Vatikanflagge zwischen USA-Flaggen / © Michael Reynolds ( dpa )

Die Gewalt eskalierte erneut, als 2015 der damalige Präsident Pierre Nkurunziza verfassungswidrig für eine dritte Amtszeit kandidierte.

2020 wurde Ndayishimiye zum Nachfolger gewählt und trat das Amt aufgrund des Todes von Nkurunziza früher an.

Ndayishimiye ist Katholik, wie fast zwei Drittel der Burundier. Mit den einstigen Kolonialmächten Deutschland (1890-1916) und Belgien (1916-1962) wurde der Katholizismus zur Mehrheitsreligion in dem Agrarstaat.

 

Quelle:
KNA