Zu den Gesprächsinhalten teilte der Vatikan zunächst nichts mit. Ndayishimiye ist für drei Tage nach Italien und in den Vatikan gereist. Medienberichten zufolge will der 53-Jährige für Investitionen in Burundi werben und über Ausbildungsmöglichkeiten für junge Burundier sprechen.
Ndayishimiye ist Nachfolger und ehemaliger Vertrauter des 2020 gestorbenen Pierre Nkurunziza, der Burundi von 2005 an regierte. Das Land gilt als eines der ärmsten der Welt, rund 2,3 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Das zwischen Ruanda, Tansania und der Demokratischen Republik Kongo gelegene Burundi erlebte in den 1970er Jahren sowie 1993 bis 2003 blutige Bürgerkriege zwischen den Bevölkerungsgruppen der Hutu und Tutsi. Allein beim zweiten starben bis zu 250.000 Menschen; auf dem Höhepunkt waren laut Schätzungen 1,3 Millionen Menschen auf der Flucht.
Die Gewalt eskalierte erneut, als 2015 der damalige Präsident Pierre Nkurunziza verfassungswidrig für eine dritte Amtszeit kandidierte.
2020 wurde Ndayishimiye zum Nachfolger gewählt und trat das Amt aufgrund des Todes von Nkurunziza früher an.
Ndayishimiye ist Katholik, wie fast zwei Drittel der Burundier. Mit den einstigen Kolonialmächten Deutschland (1890-1916) und Belgien (1916-1962) wurde der Katholizismus zur Mehrheitsreligion in dem Agrarstaat.