Syrien war im ersten Halbjahr 2019 zum dritten Mal in Folge das Land, in dem die meisten humanitären Helfer ums Leben kamen. Seit Jahresbeginn wurden dort 18 Männer und Frauen bei ihrer Arbeit getötet, wie eine veröffentlichte Analyse der Hilfsorganisation CARE zeigt.
Weltweit seien seit Januar 57 Menschen bei Hilfseinsätzen ums Leben gekommen; darunter sieben in Afghanistan, jeweils fünf in der Demokratischen Republik Kongo, im Jemen und in der Zentralafrikanischen Republik und drei in Nigeria. Am 19. August ist der Welttag für humanitäre Hilfe.
Zwei Beispiele für tödliche Zwischenfälle in diesem Jahr: Gleich drei CARE-Mitarbeiter verloren am 8. Mai in Afghanistan ihr Leben, als in einem benachbarten Büro eine Bombe explodierte. Im April wurde im Kongo ein Arzt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) getötet, der Ebola bekämpfte.
Humanitäre Helfer in Krisengebieten wie Afghanistan, Syrien oder dem Jemen seien zunehmend Gefahren ausgesetzt, heißt es. Insbesondere lokales Personal werde immer öfter zur Zielscheibe von Gewalt.
Bodo von Borries vom Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären NGOs in Deutschland hatte kürzlich berichtet, die Gefährdung nehme zu. Dies liege unter anderem daran, dass die humanitäre Hilfe heute weniger neutral sei als früher. Die Gefahren gingen oft von Milizen und Terrorgruppen aus. Diese würden humanitäre Hilfe zunehmend "als westliches Instrument" wahrnehmen, sagte von Borries. (dpa/Stand 14.08.2019)