Caritas

Fluchtort Jordanien

Kaum ein Land nimmt, gemessen an seiner Einwohnerzahl, so viele Flüchtlinge auf wie Jordanien – wie gehen die Menschen dort damit um?

Syrische Flüchtlinge in Azraq (Jordanien) / © Rainer Jensen (dpa)
Syrische Flüchtlinge in Azraq (Jordanien) / © Rainer Jensen ( dpa )

Jordanien ist so etwas wie das gelobte Land für die von Kriegen gebeutelten Bewohner seiner Nachbarstaaten Irak und Syrien. Das Königreich gilt als politisch stabiles Pufferland im Nahen Osten. Darum suchten bislang mehr als anderthalb Millionen Flüchtlinge Unterschlupf in dem Wüstenstaat, der selbst nur sechs Millionen Einwohner hat. Für Deutschland würde das im Verhältnis die Aufnahme von 20 Millionen Flüchtlingen bedeuten.
 
Dabei sind die Voraussetzungen für die Aufnahme in Jordanien auf den ersten Blick denkbar schlecht: Das Land ist eines der wasserärmsten der Welt, 14 Prozent der Jordanier leben unterhalb der Armutsgrenze, ebenso viele gelten als arbeitslos. Das Land hat weder eine nennenswerte Industrie, noch ist es reich an Bodenschätzen.
 
„Jordanien ächzt unter den vielen Flüchtlingen – doch seine Bewohner bleiben offen und hilfsbereit.“ Das ist die überraschende Erkenntnis von Markus Harmann vom Diözesan-Caritasverband im Erzbistum Köln. Er war in Jordanien unterwegs und hat Caritas-Projekte besucht. In der Sendung weltweit erzählt er von Begegnungen mit Syrern, die vor Assad flohen und Irakern, die dem IS entkamen. Er berichtet über die Hilfe der Caritas vor Ort und er erklärt, warum einige Flüchtlinge neuerdings am liebsten nach Australien weiterreisen würden.

(Wiederholung vom 15.05.2017)