Die Direktorin der Caritas Ukraine, Tetiana Stawnychy, äußerte sich besorgt. Man halte - soweit möglich - die Hilfe im ganzen Land aufrecht; aber: "So wie alle anderen Ukrainer müssen auch wir als Caritas-Helfer immer öfter über längere Zeiträume in Luftschutzbunkern Zuflucht suchen." Die Wege zu den Hilfesuchenden würden immer gefährlicher.
Im April war in Mariupol bei einem russischen Angriff das Caritas-Sozialzentrum vollständig zerstört worden. Unter anderem kamen dabei zwei Mitarbeiter und fünf Familienangehörige ums Leben. Zuletzt gab es den Angaben zufolge Anschläge auf Verteilstellen und Hilfskonvois humanitärer Hilfsorganisationen.
Aktuelle Versorgungslage angespannt
Caritas International beschreibt die aktuelle Versorgungsanlage in der Ukraine im achten Kriegsmonat als sehr angespannt. Strom-, Wasser- und Telefonverbindungen sowie die Wärmeversorgung seien in vielen Regionen über längere Zeiträume immer wieder unterbrochen. Große Sorge bereite der nahende Winter, da Heizmaterial in jeder Form schon jetzt extrem knapp sei; es gebe keine Möglichkeiten für Importe. Selbst Feuerholz sei knapp.
Landesweit sind laut Caritas rund 1.000 Mitarbeitende sowie viele Freiwillige im Einsatz für Kriegsbetroffene und Binnenvertriebene. Zu den Hilfen gehörten Essenspakete, Notunterkünfte, medizinische Hilfe sowie Beratung von Traumatisierten. Man habe bislang mehr als eine Million Menschen erreicht.