Caritas-Modellprojekt bildet Migranten zu Pflegekräften aus

Die Zukunft der Pflege ist bunt

Anlässlich des Internationalen Tages der Pflege am Sonntag wirbt der Diözesan-Caritasverband um junge Menschen mit Migrationshintergrund, die sich für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf interessieren.

Muslimische Pflegekräfte / © Rainer Jensen (dpa)
Muslimische Pflegekräfte / © Rainer Jensen ( dpa )

In der Pflege fehlen bereits heute nach Schätzungen des Arbeitgeberverbandes Pflege rund 30.000 Fachkräfte, Tendenz steigend. Zwar gibt es vielerorts den Trend, Pflegefachkräfte aus dem Ausland anzuwerben. Das jedoch führt häufig zu Problemen bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen, zudem werden Menschen entwurzelt oder sie gehen Ländern wie Polen oder Rumänien als Fachkräfte verloren.

Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln möchte deshalb verstärkt bereits in Deutschland lebende Migrantinnen und Migranten dazu ermutigen, sich zu Pflegekräften ausbilden zu lassen – auch vor dem Hintergrund, dass die erste Zuwanderergeneration bereits alt und häufig pflegebedürftig geworden ist. Eine kultursensible Pflege entwickelt sich zu einer immer wichtigeren Herausforderung. Bislang haben rund 20 Prozent der Altenpflegerinnen und Altenpfleger einen Migrationshintergrund.

Großes Potential für die Pflege in Deutschland

Das Modellprojekt "Die Zukunft der Pflege ist bunt" setzt daher konsequent darauf, die bisher auf dem Ausbildungsmarkt unterrepräsentierten Jugendlichen mit Migrationshintergrund für Pflegeberufe zu begeistern und sie in Ausbildungsverhältnisse zu vermitteln. "Zukünftige Pflegefachkräfte mit Migrationshintergrund sind aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit und ihrer interkulturellen Lebenserfahrung ein großes Potential für die Pflege in Deutschland", ist Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Joh. Hensel überzeugt.

Problematisch ist jedoch der Engpass an Fachseminarplätzen in der Altenpflegeausbildung in NRW. Diese Situation wird sich weiter verschärfen, wenn in den kommenden zehn bis 15 Jahren rund 50 Prozent der Pflegefachkräfte in Rente gehen. "Das Land Nordrhein-Westfalen ist aufgefordert, die Mittel für den kostendeckenden Betrieb der Fachseminare für Altenpflege zur Verfügung zu stellen," fordert Hensel. Die Altenpflegeschulen brauchen Planungssicherheit.

Das XENOS-Modellprojekt "Die Zukunft der Pflege ist bunt" wird verantwortet vom Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln und den vier Caritasverbänden in Düsseldorf, Mettmann, Oberberg und Wuppertal/ Solingen. Es wird im Rahmen des Bundesprogramms "XENOS – Integration und Vielfalt" durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.

 


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