Caritas Münster sammelt für venezolanische Migrantenkinder

Gemeinsam Zeichen setzen

Im Bistum Münster leuchten am kommenden Wochenende tausende Kerzen für den guten Zweck. Caritas-Mitarbeitende verwandeln dann öffentliche Plätze in Lichtermeere, um Spenden für geflüchtete Kinder aus Venezuela zu sammeln.

Caritas-Solidaritätsaktion "Eine Million Sterne" in Freiburg / © Patrick Seeger (dpa)
Caritas-Solidaritätsaktion "Eine Million Sterne" in Freiburg / © Patrick Seeger ( dpa )

Die Aktion findet an 17 Orten statt zwischen Emsdetten und Bocholt statt, wie der Caritasverband für die Diözese Münster am Dienstag ankündigte. Sie beteiligten sich damit an der bundesweiten Solidaritätsaktion «Eine Million Sterne» von Caritas international, die jährlich im November dazu aufruft, gemeinsam ein Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen.

Zwei Millionen auf der Flucht vor Hunger und Armut

In diesem Jahr steht demnach das Schicksal der fast zwei Millionen venezolanischen Migranten und Migrantinnen im Mittelpunkt, die auf der Flucht vor Hunger und Armut inzwischen im Nachbarland Kolumbien leben. Darunter sind etwa 250.000 Kinder. Ihr größtes Problem sei es, dass sie in Kolumbien keinen geregelten Aufenthaltsstatus hätten, hieß es. Deshalb erhielten sie keine Arbeitsgenehmigung und würden ausgebeutet. Venezolanerinnen prostituierten sich, um sich und ihre Kinder zu ernähren. Die Kinder gingen nicht zur Schule, weil das Geld für Schuluniformen, Hefte und Bücher fehlt. Stattdessen müssten sie betteln.

Caritas international versuche mit Partnern vor Ort, diesen Teufelskreis der Kinder aus Armut, Gewalt und Ausbeutung zu durchbrechen, hieß es weiter. Die diesjährige Sterne-Spendenaktion wird den Angaben zufolge von den Caritasverbänden Emsdetten-Greven, Ostvest, Ahlen, Drensteinfurt und Sendenhorst, Steinfurt, Geldern und Recklinghausen sowie Münster, Tecklenburger Land, Geldern-Kevelaer, Warendorf und Bocholt unterstützt.

Der katholische Caritasverband Münster zählt nach eigenen Angaben mit zu den größten Diözesanverbänden in Deutschland. Er vertritt und berät mit seinen rund 160 Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle in Münster über 50 örtliche Verbände und rund 400 Einrichtungen, in denen 80.000 Hauptamtliche und 30.000 Ehrenamtliche tätig sind.

Laut Caritas 22.000 Unterkünfte nach Fluten in Venezuela beschädigt

Die Caritas geht nach einer ersten Schätzung davon aus, dass nach dem Erdrutsch im nordvenezolanischen Bundesstaat Aragua über 750 Häuser und Unterkünfte teilweise oder komplett zerstört wurden. Rund 1.400 Familien seien direkt betroffen, zitierte das Portal Tal Cual Digital (Montag, Ortszeit) Caritas Venezuela. In einer gemeinsamen Erklärung mit der Venezolanischen Bischofskonferenz berichtete Caritas über landesweit rund 22.000 Unterkünfte und Häuser, die von Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen seien.

Menschen laufen nach Überschwemmungen und einem Erdrutsch in Venezuela über Schlamm / © Jesus Vargas (dpa)
Menschen laufen nach Überschwemmungen und einem Erdrutsch in Venezuela über Schlamm / © Jesus Vargas ( dpa )
Quelle:
epd