Caritas plant Solidaritätsaktion vor dem Brandenburger Tor

Armut schafft Grenzen

Mit einer Armutsgrenze vor dem Brandenburger Tor wollen der Deutsche Caritasverband und die Nationale Armutskonferenz auf die Situation von benachteiligten Menschen in Deutschland aufmerksam machen. Mit dabei und im domradio.de-Interview: Dr. Frank Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln.

 (DR)

Die Aktion „Ich will raus aus der Armut…" startet am Dienstag um 14 Uhr am Pariser Platz in Berlin. Dabei beteiligen sich von Armut betroffene Menschen sowie in der sozialen Arbeit haupt- und ehrenamtlich Tätige gleichermaßen. Die nicht von Armut betroffenen Akteure sollen sich solidarisch zeigen und gemeinsam mit armen Menschen hinter einer symbolischen Armutsgrenze stehen.

Im April 2010 waren 3,4 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. 2,3 Millionen von ihnen sind länger als ein Jahr arbeitslos und erhalten Arbeitslosengeld II. Zusammen mit ihren Familien leben fast sieben Millionen Menschen von staatlicher Unterstützung. Die Aktion will Menschen in den Mittelpunkt stellen, die mit wenig Geld und geringen Chancen im Leben auskommen  müssen. Es geht um Menschen, die an ihrer Situation etwas ändern wollen und dafür die Unterstützung der Politik und der Gesellschaft brauchen, so Hensel. Die Ursachen von Armut sollen deutlich werden und welche Bedingungen und Unterstützung Menschen brauchen, um diese Situation zu überwinden.

Teil der Fokuswoche
Die Aktion „Ich will raus aus der Armut…" ist Teil der nationalen Veranstaltungswoche (Fokuswoche) vom 21. bis 25. Juni zum Europäischen Jahr 2010 gegen Armut und soziale Ausgrenzung, in der öffentlich auf die Situation benachteiligter Menschen aufmerksam gemacht werden soll.

Die Caritas engagiert sich 2010 europaweit in 43 Ländern für die Vision „Zero Poverty " - Null Armut. Dabei geht es um die Bekämpfung von Kinderarmut, ein Mindestmaß an sozialer Sicherung, bessere Zugänge zu Gesundheits- und sozialen Dienstleistungen und um gute Beschäftigungsverhältnisse in Europa.