Caritas-Präsident fordert bessere Finanzierung ambulanter Hospizdienste

"Ländliche Versorgung muss optimiert werden"

Die Caritas hat eine bessere Finanzierung der ehrenamtlichen ambulanten Hospizdienste gefordert. Caritas-Präsident Peter Neher regt an, einen Sachkostenzuschuss in das geplante Gesetz zur Hospiz- und Palliativversorgung aufzunehmen.

Caritas-Präsident Peter Neher (KNA)
Caritas-Präsident Peter Neher / ( KNA )

Bisher erhielten die ambulanten Hospizdienste nur einen Zuschuss zu den Personalkosten, erklärte Neher gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Keine Förderung gebe es für Verwaltungsausgaben wie die Erstattung von Fahrtkosten für Ehrenamtliche, die Miete für Büro- und Gruppenräume oder die Übernachtung und Verpflegung bei Seminartagen. Das sei besonders in ländlichen Gebieten schwierig, wo Mitarbeiter lange Fahrtstrecken zu bewältigen hätten. "Der Anteil der Sachkosten liegt bei etwa 30 Prozent und mehr der Gesamtausgaben", so der Caritas-Präsident. Diese Mittel würden heute überwiegend über Spenden oder Mitgliedsbeiträge aufgebracht.

"Sachkostenpauschale würde Ressourcen freisetzen"

Vor allem kleinere Träger könnten diese Eigenmittel aber gar nicht aufbringen. "Sie bauen daher keine ambulanten Hospizdienste auf", sagte Neher. Er schlug vor, dass die Krankenkassen für diese Dienste ähnlich wie bei den stationären Hospizen 95 Prozent der gesamten Kosten übernehmen. "Eine Sachkostenpauschale würde Ressourcen freisetzen, die den Sterbenden direkt zugutekämen", sagte der Caritas-Präsident zur Begründung.

Neher pochte außerdem auf eine bessere Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zur Hospiz- und Palliativversorgung. Er begrüßte das Ziel von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), flächendeckend sterbende Menschen am Ort ihrer letzten Lebensphase gut zu versorgen und zu begleiten und dafür die entsprechenden Dienste auszubauen. "Gleichzeitig wissen viele Menschen nicht, was hier geleistet wird", sagte Neher. Neben den Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden wie Caritas und Diakonie sollten auch andere Akteure wie Ärzte, Krankenhäuser und Sozialstationen aktiv informieren.


Quelle:
KNA