Der Stopp des US-Entwicklungshilfeprogramms USAID stürzt nach Einschätzung von Caritas international weltweit Millionen Menschen in existenzielle Not. Als Beispiele nannte Caritas-international-Chef Oliver Müller die ausgesetzten Essenshilfen an Millionen Vertriebene in Sudan oder Äthiopien.

Im Gesundheitsbereich sei mit zwei bis vier Millionen Toten pro Jahr zu rechnen, wenn bislang von USAID finanzierte Programme gegen Malaria und HIV/Aids gestoppt werden, schreibt Müller in einem Beitrag für die Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (April).
Müller beschrieb, dass auch katholische Hilfsorganisationen von der USAID-Aussetzen betroffen seien. Dazu gehörten Caritas-Organisationen weltweit oder die kirchliche US-Hilfsorganisation Catholic Relief Services.
Auch Europa plant Kürzungen
Müller zeigte sich alarmiert, dass auch europäische Staaten die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit gekürzt haben oder dies planten. So wollten Frankreich 2 Milliarden Dollar, die Niederlande 2,4 Milliarden, die Schweiz 133 Millionen und Großbritannien 6 Milliarden Dollar an Entwicklungshilfe streichen. Auch in Deutschland seien drastische Mittelkürzungen zu erwarten.
Caritas international sprach von einer kurzsichtigen und fahrlässigen Politik. Entwicklungspolitik trage entscheidend zu Demokratie und Stabilität bei und sei auch Bedingung für den wirtschaftlichen Erfolg der Geberländer. Zugleich sei zu befürchten, dass nach dem US-Rückzug Länder wie China, Russland oder die Golfstaaten die entstandenen Lücken strategisch für ihre Interessen nutzen würden.