Caritas warnt vor Nahrungsmittelknappheit in Mosambik - auch in Bolivien spitzt sich die Situation dramatisch zu

Nach der Flut kommt der Hunger

Wegen der Naturkatastrophen in Mosambik droht in den kommenden Wochen eine Nahrungsmittelknappheit. Das gleichzeitige Auftreten von neuen sintflutartigen Regenfällen im Norden des Landes und chronischer Dürre im Süden verschärfe die Lage zusehends, teilte Caritas international am Montag mit. Auch in Bolivien spitzt sich die Situation dramatisch zu.

 (DR)

285.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen
Flut und Dürre in dem südostafrikanischen Land hätten die Ernten vieler Bauern vernichtet. "Während die Menschen im Norden des Landes in den Wassermassen geradezu ertrinken, kämpfen sie im verdorrten Süden des Landes um jeden Tropfen", berichtete Caritas-Katastrophenhelfer Ludger Smolka. Der Zustrom von Flutopfern in Camps und Zeltlager reiße nicht ab.

Regierungsangaben zufolge sind in Mosambik rund 285.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen und rund 161.000 davon obdachlos. Es habe 45 Tote gegeben. Der Höhepunkt der Regenzeit wird laut Caritas für März erwartet.

Dramatische Situation in Bolivien: Zehntausende obdachlos
Von den katastrophalen Überschwemmungen in Bolivien ist mehr als die Hälfte des Staatsgebietes betroffen. Laut örtlichen Presseberichten vom Montag sind unzählige Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Zehntausende Bolivianer haben ihre Häuser verloren, rund eine halbe Million Menschen leidet unter den Folgen der tagelangen starken Regenfälle, Hagelschauer und Schlammlawinen. Ein Großteil der Reis- und Soja-Pflanzungen sind zerstört.

Nach jüngsten Angaben der staatlichen Behörden kamen bislang 35 Menschen ums Leben, 6 gelten als vermisst. Überall fehlen Zelte, Lebensmittel, Medikamente und Kleidung. Staatspräsident Evo Morales ordnete an, die Evakuierung von Trinidad vorzubereiten, der Hauptstadt der am stärksten betroffenen Provinz Beni im Nordosten des Landes. Die katholische Kirche rief die Bolivianer zu mehr Solidarität auf.