Gleichzeitig müssen die Mitglieder, die kein Führungsamt haben, sich Urlaub nehmen, um an Veranstaltungen teilzunehmen, wenn sie an Werktagen stattfinden. Bereits am Montagabend hatte sich die Partei intensiv mit der Frage befasst.
Zugleich sprachen sich die rund 1.000 Delegierten des Bundesparteitags am Dienstag in Karlsruhe mehrheitlich gegen ein parteiinternes Verbot aus.
Kirchenvertreter: CDU erinnert sich der christlichen Wurzeln
Die CDU bemühe sich stärker um ihre christliche Identität, sagte Prälat Karl Jüsten im domradio.de-Interview. Er leitet das Katholische Büro in Berlin.
Am Montag hatte die CDU mit einem Leitantrag zu Flucht und Integration ihrer Parteivorsitzenden Angela Merkel deutlich den Rücken gestärkt. Der vom Bundesvorstand am Sonntagnachmittag noch leicht geänderte Antrag fand am Montag beim Bundesparteitag eine Zustimmung von etwa 99 Prozent der rund 1.000 Delegierten. Das Papier kommt an einigen Punkten zwar den Merkel-Kritikern leicht entgegen, festigt im Grundsatz aber die Position der Kanzlerin.
Keine "Obergrenze" im Leitantrag
Die CDU bekennt sich vor dem Hintergrund der europäischen Werteordnung und des christlichen Menschenbildes in dem Antrag zu ihrer humanitären Verantwortung. Zugleich will die Union Migration "ordnen, steuern und reduzieren". Die von CSU-Chef Horst Seehofer geforderte "Obergrenze" für einen Zuzug kommt in dem Papier nicht vor.
Die Integration der Flüchtlinge soll unter dem Vorzeichen "fördern und fordern" geschehen. Zu den drei Änderungen des Leitantrags vom Sonntag gehört die Formulierung, dass die Partei entschlossen sei, "den Zuzug von Asylbewerbern und Flüchtlingen durch wirksame Maßnahmen spürbar zu verringern". Ansonsten könnten Staat und Gesellschaft dauerhaft überfordert werden.
Nach Merkels Rede äußerten in einer mehrstündigen Aussprache einzelne Delegierte Kritik an der Regierungspolitik. Der Antrag gehe zwar in die richtige Richtung, aber nicht weit genug. Alle führenden Vertreter der CDU machten sich indes für den Leitantrag stark.