Chef der Finanzaufsicht im Vatikan wird abgelöst

Nach fünfjähriger Amtszeit

Vor fünf Jahren wurde Rene Brülhart an die Spitze der vatikanischen Finanzaufsicht berufen. Er sollte für Standards in der Finanztransparenz sorgen. Doch es gab Widerstand und Spannungen mit anderen Behörden. Nun wird Brülhart abgelöst.

AIF-Direktor Di Ruzza (l.) und und Präsident Brülhart / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
AIF-Direktor Di Ruzza (l.) und und Präsident Brülhart / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Der Präsident der vatikanischen Finanzaufsicht, Rene Brülhart, verlässt seinen Posten. Papst Franziskus habe entschieden, zum Ende der fünfjährigen Amtszeit Brülharts einen Nachfolger zu ernennen, teilte der Vatikan am Montag mit. Der Name solle nach der bevorstehenden Reise des Papstes nach Thailand und Japan bekanntgegeben werden.

Der Schweizer Brülhart, früherer Chef der Finanzaufsicht in Liechtenstein und zeitweilig Vize-Vorsitzender der Egmont Group, eines internationalen Zusammenschlusses von Anti-Geldwäsche-Behörden, war am 19. November 2014 an die Spitze der vatikanischen Finanzaufsicht AIF berufen worden. Seine Aufgabe war es, für die Einführung und Befolgung internationaler Standards in der Finanztransparenz und Geldwäsche-Bekämpfung im Vatikan zu sorgen.

Zuletzt gab es starke Spannungen zwischen dem AIF und anderen vatikanischen Behörden in Zusammenhang mit einer verlustreichen Investition des Staatssekretariats in eine Londoner Immobilie. Der Direktor des AIF, Tommaso Di Ruzza, wurde bis auf Weiteres von seinem Posten suspendiert, ohne dass ein Grund genannt wurde. In einer eigenen Erklärung hatte sich Brülhart anschließend hinter Di Ruzza gestellt und jegliches Fehlverhalten bestritten. 


Quelle:
KNA