Die Akten seien eine der umfassendsten Dokumentationen über Menschenrechtsverletzungen während der Militärdiktatur (1973-1990) und für die Aufarbeitung von Bedeutung, heißt es in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Beschluss.
Die Colonia Dignidad (Kolonie der Würde) wurde 1961 vom Deutschen Paul Schäfer gegründet und diente während der Diktatur als Folterzentrum des Geheimdienstes. Schäfer tauchte 1997 unter, wurde 2005 festgenommen und in Chile zu 33 Jahren Haft verurteilt. 2010 starb er in einem Gefängniskrankenhaus. Heute heißt die Siedlung rund 400 Kilometer südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago Villa Baviera.
Margarita Romero, Präsidentin des Vereins für Erinnerung und Menschenrechte Colonia Dignidad, begrüßte die Entscheidung des Denkmalrates und sprach von einem "Meilenstein" im Rahmen des Aufarbeitungsprozesses. Der Verein hatte ein entsprechendes Gesuch eingereicht und setzt sich für eine Gedenkstätte auf dem Gelände der ehemaligen Kolonie ein.
In Deutschland hatte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) im April Akten zur Colonia Dignidad vorzeitig freigegeben. Dokumente aus der Zeit von 1986 bis 1996 sind nun für Wissenschaftler und Journalisten einsehbar.