Christen in Jersusalem feiern Ostern und Palmsonntag

Ostern in der Heiligen Stadt

Katholische Gläubige aus aller Welt haben in Jerusalem das Osterfest begangen. Bereits in der Nacht zum Sonntag zogen tausende einheimische Christen und Pilger in Prozessionen durch die Altstadt. Für Christen der verschiedenen Ostkirchen begann wegen eines anderen Kalenders hingegen an diesem Sonntag die Vorbereitungswoche auf Ostern. So fanden zugleich orthodoxe Palmsonntagsprozessionen statt.

Jerusalem: Orthodoxe Christen feiern Palmsonntag (KNA)
Jerusalem: Orthodoxe Christen feiern Palmsonntag / ( KNA )

Begleitet wurden die verschiedenen Feiern von teils starken Sicherheitsvorkehrungen. Polizei und Militär kontrollierten seit den Morgenstunden die Zugänge zur Altstadt. Ein leitender Beamter im Einsatz schätzte die Zahl der Pilger und Besucher auf 12.000.



Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, lobte in seiner Osterpredigt die Aufbrüche in der arabischen Welt. "Eine enthusiastische Jugend hat den Staub einer dunklen, armseligen und totalitären Geschichte abgeschüttelt", sagte Twal. Trotz Gefahren und Bedrohungen setzten sich die jungen Menschen für eine Reform ein. An dem Gottesdienst in der Grabeskirche nahmen als prominenteste Gäste Italiens Ministerpräsident Mario Monti und der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal William Levada, teil.



Jüdisches Pessachfest

Parallel zum westkirchlichen Osterfest und dem ostkirchlichen Palmsonntag wird in Israel seit vergangenem Freitag das jüdische Pessachfest gefeiert. Obwohl die Touristenzahlen wegen der unsicheren politischen Lage in der Region seit Jahresbeginn leicht rückläufig sind, erwartet das israelische Tourismusministerium mit 125.000 ausländischen Gästen über die Feiertage deutlich mehr Besucher als in den beiden Vorjahren.



Erstmals seit Jahrzehnten konnten laut israelischen Medienberichten in diesem Jahr koptische Christen aus Ägypten zu den Osterfeierlichkeiten nach Jerusalem reisen. Der kürzlich verstorbene koptische Patriarch Schenuda III. hatte sich wiederholt kritisch über Israel geäußert und seinen Gläubigen von Pilgerreisen dorthin abgeraten. Hohe koptische Kirchenvertreter wiesen laut den Berichten darauf hin, die Empfehlung des Patriarchen habe weiterhin Bestand.