Der Pilgerweg ist Teil der Kölner Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum, wie Stadtsuperintendent Rolf Domning und Stadtdechant Robert Kleine am Dienstag ankündigten. An Pfingstmontag (5. Juni) werden die Pilger verschiedene Stationen besuchen, wo in Texten und Musik Aspekte aus dem alttestamentlichen Psalmenbuch wie Klagen, Fluchen, Bitten, Loben und Danken dargestellt werden.
Stationen quer in Köln verteilt
An der ersten Station, dem jugendpastoralen Zentrum der katholischen Kirche in Köln, "Crux", wird eine Ausstellung über Psalmen gezeigt, die in Gemeinden vorbereitet wurde. Danach geht es zur evangelischen Trinitatiskirche, dann weiter zur griechisch-orthodoxen Kirche auf der anderen Rheinseite, danach zurück ins Linksrheinische zu dem Holocaust-Denkmal Ma'alot (Stufen) des Künstlers Dani Karavan am Beginn der Hohenzollernbrücke. Der Brückenweg endet an der Minoritenkirche, die in Köln auch als Kolpingkirche bekannt ist.
"Herzschlag der Reformation"
"Psalmen sind der Herzschlag der Reformation", sagte Martin Bock, Leiter der evangelischen Melanchthon-Akademie, bei der Vorstellung des Programms. Für Martin Luther und die anderen Reformatoren habe sich in den Psalmen wie in kaum einem anderen biblischen Text "Gottes Herzschlag und Anrede" gespiegelt. Stadtsuperintendent Domning würdigte den Brückenweg als ökumenisches Zeichen. "Wir machen uns gemeinsam auf den Weg. Das ist ein schönes Symbol für das, was wir miteinander tun können und nicht, was uns unterscheidet."
Der evangelische Pfarrer erinnerte an den AfD-Parteitag in Köln und das Bündnis "Köln stellt sich quer", dem auch der ACK angehört, das gegen den Parteitag im April demonstriert hatte. "Wir haben uns deutlich gegen rechtspopulistische Ausgrenzung und nationale Hass-Propaganda positioniert. Wir machen uns auf den Weg. Wir stehen zu etwas." Die Chance, Gott zu begegnen, hätten nur die, die Brücken bauten.