Präsident Keita und der katholische Kardinal wollten der Bevölkerung ihre Solidarität bekunden, so der vatikanische Pressedienst Fides unter Berufung auf das Erzbistum der malischen Hauptstadt Bamako. Das überwiegend von Christen bewohnte Dorf Sobame Da in der Region Mopti war in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni überfallen worden. Medien zufolge bekannte sich bislang niemand zu dem Massaker.
Region ist weiterhin instabil
Als Hintergrund wird ein Konflikt zwischen dem vorwiegend Ackerbau treibenden Volk der Dogon und den von Viehwirtschaft lebenden Fulbe vermutet. Die traditionellen Spannungen verschärften sich laut Fides, seit der Islamisten-Führer Amadou Koufa in dem Gebiet Milizen aus den Reihen der Fulbe rekrutiert. Vertreter der Dogon sprachen dem Pressedienst zufolge mit Blick auf das Massaker von einer "Kriegserklärung".
In Mali sind seit 2012 islamistische Gruppierungen aktiv. Trotz militärischen Eingreifens Frankreichs ist die Region weiter instabil. Auch die deutsche Bundeswehr beteiligt sich im Norden Malis an einer UN-Mission.