Chronologie der Debatte

 (DR)

Oktober 2013: Das Seelsorgeamt des Erzbistums Freiburg veröffentlicht Leitlinien, wie nach einer Scheidung erneut standesamtlich verheiratete Katholiken mit offizieller Erlaubnis wieder zur Kommunion und zur Beichte gehen können. Das Papier aus dem vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, geleiteten Bistum erregt international Aufmerksamkeit.

November 2013: Papst Franziskus schickt 39 Fragen an die Bischöfe in aller Welt, um vor der im Oktober 2014 geplanten Weltbischofssynode zur Familie in Erfahrung zu bringen, wie ernst es den Katholiken mit der kirchlichen Lehre im Alltag ist.

Januar 2014: Die katholischen Bischöfe Deutschlands beraten bei ihrem Ständigen Rat in Würzburg über die Ergebnisse der Umfrage. Mehr als 1.000 Seiten mit Stellungnahmen aus Bistümern und Verbänden sind eingegangen.

Februar 2014: Der deutsche Kurienkardinal Kasper hält vor dem Konsistorium der Kardinäle einen vielbeachteten Vortrag. Darin plädiert er für eine Weiterentwicklung der kirchlichen Ehelehre und für einen Weg der "Barmherzigkeit" gegenüber Menschen, die nach einer gescheiterten Ehe eine zweite Zivilehe eingehen.

Februar 2014: Die deutschen Bischöfe stellen die Auswertung der Ergebnisse der Umfrage in Deutschland vor. Sie stellen fest, dass die kirchliche Lehre zur Sexualität im Alltag vieler Katholiken kaum noch eine Rolle spielt.

Juni 2014: Der Vatikan veröffentlicht das Arbeitspapier zur Bischofssynode zur Situation der Familie. Es gilt als Grundlage für die Generalversammlung. Danach sehen viele Bischöfe Gesprächsbedarf etwa bei den Themen wiederverheiratete Geschiedene, Homosexualität oder künstliche Empfängnisverhütung.

Juni 2014: Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz verabschiedet mit großer Mehrheit ein Papier über "theologisch verantwortbare und pastoral angemessene Wege zur Begleitung wiederverheirateter Geschiedener". Das Dokument wird erst am 22. Dezember veröffentlicht.

September 2014: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, teilt mit, dass die deutschen Bischöfe vor der Weltbischofssynode ihre eigenen Reformvorschläge mit Kardinal Gerhard Ludwig Müller diskutiert haben. Müller ist Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan.

Oktober 2014: Bei einer zwei Wochen dauernden außerordentlichen Weltbischofssynode berät die katholische Kirche im Vatikan über Fragen von Ehe und Familie. Dabei werden Meinungsunterschiede besonders bei den Themen Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene deutlich.

(Quelle: KNA)