Chronologie des Dreißigjährigen Krieges

 (DR)

1618: Nach dem Fenstersturz in Prag setzen die böhmischen Stände ihren streng katholischen habsburgischen König Ferdinand ab und wählen stattdessen einen evangelischen: den reformierten Friedrich V. von der Pfalz. Ferdinand, der kurz darauf Kaiser wird, sammelt ein Heer der katholischen "Liga", Oberbefehlshaber ist Graf Johann Tilly.

1620: Nach der Schlacht am Weißen Berg löst sich das Heer der Stände auf, der "Winterkönig" Friedrich flieht. Das katholische Habsburg ist Sieger, der Krieg könnte nun zu Ende sein. Aber die Habsburger folgen dem fliehenden Friedrich und verwüsten die reformierte Kurpfalz, weil ihre spanische Linie das Territorium als Aufmarschgebiet gegen aufständische Niederländer nutzen will.

1625: Der dänische König Christian IV. tritt auf der Seite der protestantischen "Union" in den Krieg ein. Der Generalissimus der kaiserlichen Truppen, Albrecht von Wallenstein, besiegt ihn jedoch schnell. Wallenstein vergrößert seinen Besitz durch von Protestanten enteignete Güter erheblich und wird Herzog von Friedland und Herzog von Mecklenburg.

1630: Kaiser Ferdinand entlässt Wallenstein, der den Kurfürsten zu mächtig geworden ist. Der protestantische schwedische König Gustav II. Adolf beteiligt sich am Krieg. Gustav Adolf stirbt zwar bereits zwei Jahre später in der Schlacht von Lützen, aber das schwedische Heer bleibt bis Kriegsende ein großer Machtfaktor.

1631: Tilly, Oberbefehlshaber des katholischen Kaisers, erobert am 20. Mai Magdeburg. Seine Truppen richten ein Massaker an, Zehntausende werden getötet. Nach Erfolgen der Schweden wird Wallenstein wieder Oberbefehlshaber des Kaisers.

1634: Wallenstein wird in Eger unter dem Vorwurf des Hochverrats getötet.

1635: Frankreich greift nun auch direkt militärisch ein, nachdem es jahrelang den Gegnern Habsburgs große Summen zur Finanzierung ihrer Kriegskosten gezahlt hatte.

1648: Der in Münster und Osnabrück geschlossene Westfälische Friede beendet den Krieg. Die Reformierten werden den Lutheranern und Katholiken gleichgestellt, Untertanen müssen nicht mehr die Konfession ihrer Fürsten annehmen. (23.05.2018, epd)