Vatikan bestätigt Covid-19-Fälle in Schutztruppe des Papstes

Corona in der Schweizergarde

In der Schweizergarde, die unter anderem für den Personenschutz des Papstes zuständig ist, sind mehrere Covid-19-Erkrankungen aufgetreten. Das bestätigte der Vatikan an diesem Montag auf Medienanfragen.

Schweizergardist mit Mundschutz / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Schweizergardist mit Mundschutz / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Die Fälle seien am Wochenende bekanntgeworden. Es handle sich um vier Personen, die sich inzwischen in Isolation befänden. Mögliche Kontaktpersonen würden derzeit ermittelt, hieß es. Zuerst hatte das Schweizer Fernsehen über den Vorfall berichtet.

Schutzaufrag für Papst nicht beeinträchtigt

Wie das vatikanische Presseamt weiter mitteilte, wurden weitere drei Coronafälle mit leichten Symptomen unter den Einwohnern des Vatikanstaats festgestellt. Die Betreffenden seien in Quarantäne. Auch hier rekonstruiere man mögliche Infektionsketten. Anfang Juni hatte sich der Vatikan für coronafrei erklärt; seither gab es keine Mitteilung mehr über Infektionsfälle unter den mehreren Tausend Beschäftigten von Heiligem Stuhl und Vatikanstaat.

Welche Dienstränge der Schweizergarde von den Covid-19-Erkrankungen betroffen sind, wollte das Kommando nicht bekanntgeben. Höhere Kader der 113 Mann starken Truppe sind in der Papstresidenz Santa Marta eingesetzt. Ein Gardesprecher sagte auf Anfrage am Montag, der Schutzauftrag für das Kirchenoberhaupt sei "in keiner Weise beeinträchtigt". Der 83-jährige Papst Franziskus zählt schon aufgrund seines Alters zur Risikogruppe. Zudem ist seit einer Operation in jungen Jahren seine Lungenfunktion eingeschränkt.

Quartier der Gardisten abgeriegelt

Unterdessen finden in der Garde weitere Corona-Abstrichtests statt. Der Gardesprecher sagte, es handle sich um "eine Gruppe" von Gardisten.

Am Sonntag hatte der Schweizer Sender SRF von einem positiven Covid-19-Fall in der päpstlichen Leibwache berichtet. Einem internen Rundschreiben zufolge seien die Mitglieder der Schweizergarde angewiesen worden, sich in der Kaserne in ihren Zimmern oder Wohnungen aufzuhalten. Das Quartier sei praktisch abgeriegelt worden. Weiter ordnete das Gardekommando zusätzliche Schutzmaßnahmen an, unter anderem eine Maskenpflicht auf dem gesamten Kasernenareal und eine Urlaubssperre.

Vereidigung in kleinem Rahmen

Am 4. Oktober fand im Vatikan noch die Vereidigung von 38 neuen Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde statt. Wegen der Pandemie waren zu dem feierlichen Gelöbnis im Hof des Apostolischen Palastes nur die Eltern und Geschwister der betreffenden Gardisten zugelassen. Zu den Aufgaben der über 500 Jahre alten Traditionstruppe gehören Wach- und Ehrendienste im Vatikan. Vor allem bei den Eingangskontrollen sind die Sicherheitskräften täglich Kontakten mit fremden Personen ausgesetzt.

Die Vatikanstaatsregierung hatte vergangenen Dienstag das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung im Freien und in Gebäuden vorgeschrieben. In Rom und der Hauptstadtregion Latium gilt eine entsprechende Regel bereits seit 3. Oktober.

 

Quelle:
KNA