Zum Start des langen Feiertagswochenendes zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rief der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vizeadmiral Jerome Adams, die Menschen am Freitag auf, Schutzmasken zu tragen und soziale Distanz zu wahren, sollten sie sich in der Öffentlichkeit aufhalten.
Ganz anders soll es bei den Feierlichkeiten am Mount Rushmore in South Dakota ablaufen, wo US-Präsident Donald Trump mit First Lady Melania am Abend (Ortszeit/Samstagmorgen MESZ) zum Feuerwerk am Nationaldenkmal mit den in den Fels gehauenen Köpfen von vier Ex-Präsidenten erwartet werden. Die republikanische Gouverneurin Kristi Noem hatte im Vorfeld klargemacht, dass keine soziale Distanz gewahrt werde. Die Menschen sollten kommen, um zu feiern, um "die Freiheiten zu genießen, die wir in diesem Land haben", so ihre Worte.
Angesichts der dramatischen Zunahme an Fallzahlen versuchte Trump erneut zu beschwichtigen. "Es gibt eine Zunahme der Coronavirus-Fälle, weil unser Testverhalten so massiv und so gut ist, viel größer und besser als in jedem anderen Land", schrieb er am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Dies seien "großartige Neuigkeiten". Außerdem sei die Sterblichkeitsrate zurückgegangen, und jüngere Menschen erholten sich viel leichter und schneller.
Vizeadmiral Adams warnte am Freitag mit Blick auf die Sterblichkeitsrate vor voreiligen Schlüssen. Man wisse, dass die Todesfälle den Infektionszahlen mindestens zwei Wochen oder sogar mehr "hinterherhinken", sagte Adams. Mit Blick auf die Vielzahl junger Menschen, die derzeit positiv getestet werden, machte er klar, dass dies kein Grund zur Entwarnung sei. "Worüber wir uns vor allem bei jungen Leuten Sorgen machen ist, dass sie es bekommen und dann ihre Großmutter, ihren Großvater anstecken." Trump hat die Zunahme der Fallzahlen wiederholt mit der Ausweitung der Tests begründet. Kritiker werfen ihm vor, das Infektionsgeschehen herunterspielen zu wollen.