Sein einstiger Privatsekretär Kardinal Stanislaw Dziwisz und die Bischofskonferenz baten die Katholiken hierzu, an diesem Donnerstagabend zur Todesuhrzeit um 21.37 Uhr "gemeinsam unter der Fürsprache des heiligen Papstes den barmherzigen Gott anzurufen". Die Gläubigen sollten zudem an einem Fenster eine Kerze anzünden.
Papst setzte Zeichen mit einer Kerze
"Lassen Sie unser Gebet des Vertrauens in den Himmel aufsteigen", sagte Dziwisz. Er sprach von einem "Ruf nach Gottes Barmherzigkeit für die Welt". Die brennende Kerze sei ein Zeichen der Solidarität.
Johannes Paul II. (1978-2005) habe während der für Polen schwierigen Zeit des Kriegsrechts Anfang der 1980er Jahre selbst eine Kerze angezündet und damit gezeigt, dass er über die Nation wache.
Der am 18. Mai 1920 im südpolnischen Wadowice geborene Johannes Paul II. starb am 2. April 2005 im Alter von 84 Jahren in seiner Wohnung im Vatikan. Mit mehr als 26 Jahren war sein Pontifikat das zweitlängste der Kirchengeschichte. Papst Franziskus sprach seinen Vorvorgänger 2014 heilig.
Traditionelle Gedenkmessen eingeschränkt
An den Jahrestagen des Todes von Johannes Paul II. gibt es in seinem Heimatland Polen traditionell Gedenkmessen. Wegen der Corona-Pandemie beschränkte Polens Regierung im März die Teilnehmerzahl bei Gottesdiensten auf fünf Gläubige. Viele Katholiken verfolgen daher Messen zuhause im Fernsehen, Radio oder Internet.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums (Donnerstagmittag) sind in Polen rund 2.633 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 45 Infizierte seien gestorben.