Dalai Lama widerspricht Chinas Vorwürfen

"Falsches und verzerrtes Bild"

Der Dalai Lama hat vor einer Verschärfung der Spannungen zwischen Chinesen und Tibetern gewarnt. Außerdem bezeichnete er das Bild, das chinesische Medien von ihm und der Tibet-Krise zeichneten, als "falsch" und "verzerrt". Die tibetische Exilregierung berichtete derweil von weiteren Verhaftungen.

 (DR)

Solche Darstellungen könnten zu ethnischen Spannungen mit unvorhersehbaren Folgen führen, erklärte der Dalai Lama am Freitag im nordindischen Dharamsala. Unterdessen gingen in Tibet die Sicherheitskräfte offenbar erneut gegen Demonstranten vor.

In einem Appell kritisierte der Dalai Lama, die chinesischen Behörden hätten seine Position falsch wiedergegeben. Er habe immer wieder seine Unterstützung für die Olympischen Spiele unterstrichen, so das religiöse Oberhaupt der Tibeter. Dennoch hielten ihm die Behörden eine Sabotage der Spiele vor. Dies geschehe, "um einen Keil zwischen Chinesen und Tibeter zu treiben". Der Dalai Lama bekräftigte, er wolle keine Abspaltung Tibets und sprach sich für ein harmonisches und friedliches Zusammenleben aus.

Verhaftungen in Tibet
Die tibetische Exilregierung in Dharamsala berichtete derweil von weiteren Verhaftungen in Tibet. Etwa 100 Mönche aus dem Kirti-Kloster in der Präfektur Ngaba seien in Gewahrsam genommen worden. Das Kloster soll von der Polizei durchsucht worden sein.

Auch an anderen Orten sei es zu Festnahmen gekommen. Bei den vor gut zwei Wochen begonnenen Unruhen sind nach Angaben der tibetischen Exilregierung rund 140 Menschen ums Leben gekommen. Die chinesische Seite spricht von 19 Toten.