Danzigs Erzbischof bestreitet Zusammenarbeit mit Geheimdienst

"Ich bin ein Opfer der Bespitzelung gewesen“

Danzigs Erzbischof Slawoj Leszek Glodz hat einen Zeitungsbericht über seine Rolle für den einstigen kommunistischen Geheimdienst zurückgewiesen. Er sei nie eine Zusammenarbeit eingegangen.

Bischofsring (Symbolbild) / © Harald Oppitz (KNA)
Bischofsring (Symbolbild) / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ich bin ein Opfer der Bespitzelung gewesen, bin aber nie eine Zusammenarbeit mit den kommunistischen Diensten eingegangen", betonte der 72-Jährige am Freitag in einer schriftlichen Erklärung. Die Warschauer Zeitung "Rzeczpospolita" hatte am Freitag berichtet, der Militärgeheimdienst habe Glodz in den 80er Jahren als Informant eingestuft. Damals war er Mitarbeiter der vatikanischen Ostkirchenkongregation.

Bericht: Mehrere Treffen und ein Geschenk

Geheimdienstoffiziere haben sich dem Bericht zufolge seinerzeit mehrmals mit dem Priester getroffen. 1985 habe er auch ein kleines Geschenk bekommen. Die Gründe dafür seien nicht bekannt. Das Blatt beruft sich auf Geheimdienstakten, die es im Archiv des staatlichen Instituts des Nationalen Gedenkens eingesehen habe.

Glodz erklärte, er sei damals zu "zufälligen Gesprächen" mit Vertretern der polnischen Botschaft in Rom und der polnischen Fluggesellschaft Lot zusammengekommen. Aus den Akten gehe hervor, dass er keine Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst eingegangen sei.

Nach der Wahl des polnischen Kardinals Karol Wojtyla zum Papst Johannes Paul II. 1978 hatte Polens Geheimdienst versucht, Spitzel im Vatikan zu gewinnen. Informationen soll das kommunistische Regime in Warschau unter anderen von den Kurienmitarbeitern Janusz Bolonek, Henryk Nowacki und Konrad Hejmo erhalten haben.


Quelle:
KNA