Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratergremium des Papstes. Zudem hat es die Aufgabe, "für die Papstwahl zu sorgen", wie es im Kirchenrecht heißt.
Leiter des Kollegiums - Kardinal Angelo Sodano
Dekan des Kardinalkollegiums und damit protokollarisch Leiter des Kardinalskollegiums ist derzeit Kardinal Angelo Sodano. Wichtigste Aufgabe des Kardinaldekans ist es, nach einem Papsttod und während der Sedisvakanz das „Interims-Kabinett der Kirche“ zu führen. Sodano folgte 2005 als Dekan dem zum Papst gewählten Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.).
Wahl zum Kardinal
Der Papst wählt die Kardinäle frei aus. Sie müssen laut dem Kirchenrecht «wenigstens die Priesterweihe empfangen haben, sich in Glaube, Sitte, Frömmigkeit sowie durch Klugheit in Verwaltungsangelegenheiten auszeichnen; wer noch nicht Bischof ist, muss die Bischofsweihe empfangen». Zu Kardinälen werden die Leiter aller römischen Kongregationen wie auch die Chefs anderer wichtiger Kurienbehörden ernannt. Außerdem ist die Würde an große und wichtige Diözesen gebunden. In Deutschland gelten Berlin, Köln und München als traditionelle Kardinalssitze, in Österreich Wien. Die Kurienkardinäle sind zur Residenz in der Stadt Rom verpflichtet. Die Kardinäle, die eine Diözese leiten, müssen sich nach Rom begeben, «sooft sie der Papst einberuft». Das geschieht zu Vollversammlungen, wenn der Papst den Rat seiner wichtigsten Berater einholen will, aber auch zu einzelnen Sonderaufträgen.
Europas Kardinäle die größte Gruppe
In der Vergangenheit bestand das Kardinalskollegium mehrheitlich aus Europäern, mit einem großen Anteil an Italienern. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat sich jedoch eine Internationalisierung vollzogen. Europa stellt immer noch die größte Gruppe, jedoch nicht mehr mit absoluter Mehrheit