Das Kolpingwerk plädiert an die wirtschaftliche Verantwortung des Einzelnen

Grenzen des Wachstums

Finanzkrise, Energiekrise, Umweltkrise – für Kolping sind das auch Folgen einer wirtschaftlichen Fehlentwicklung. Dem Wachstum hier seien Grenzen gesetzt, sagt Martin Rose. Über die Folgen spricht der Diözesanvorsitzende des Kölner Kolpingwerkes im Interview mit domradio.de.

 (DR)

domradio.de: Sie veranstalten (am Samstag) in Köln einen Thementag zu den "Grenzen des Wachstums" - warum?

Rose: Bei diesem Thema ist es spannend, die Zusammenhänge zu erkennen: Warum gibt es Grenzen? Warum werden diese Grenzen gerade so deutlich - in der Finanzkrise, in der Energiewende, in der Umweltkrise? Und noch spannender ist dann die Frage: Wie können wir Menschen unser Verhalten ändern, um unseren Beitrag zu leisten und damit neue Wege zu gehen?



domradio.de: Und dabei richten Sie vor allem den Blick auf öko-soziale Wege, um das, was in Umwelt und Gesellschaft verträglich ist?

Rose: Aber immer auch auf das, was an Wirtschaft mit eingeschlossen ist. Es geht um das gesamte Bild. Wir wollen alle Teile betrachten, wir wollen die Zusammenhänge verstehen. Das ist auch ein Auftrag, den das Kolpingwerk hat: Menschen, über Bildung die Teilhabe zu ermöglichen.



domradio.de: Wie lassen sich den Wachstum, Umwelt und gesellschaftliche Verträglichkeit miteinander vereinen?

Rose: Es geht hier vor allem um unser Konsumverhalten - und die Frage, wie wir mit fairen Produkten umgehen. Dahinter steckt ja auch ein Wachstum für die entsprechenden Produkte. Dann stellt sich die Frage, wie wir mit Energien und neuen Technologien umgehen. Auch in diesen Branchen liegen Wachstumsmöglichkeiten - durch Veränderungen.



domradio.de: Also: Wachstum ist möglich, nur geht es um die Frage, wie dieses Wachstum stattfindet?

Rose: Genau, da müssen wir entsprechend hinschauen. Und als Christen haben wir hier eine Verpflichtung mit Blick auf die Zukunft und die nächste Generation. Wir müssen jetzt anfangen, neue Wege zu gehen.



Hintergrund: Mehr zu der Veranstaltung "Grenzen des Wachstums" in Köln am Samstag (25.08.2012) finden Sie hier.



Das Gespräch führte Susanne Becker-Huberti.