Das Nagelkreuz von Coventry - feierliche Verleihung in der Antoniterkirche

 (DR)

Das originale Nagelkreuz wurde im Jahr 1940 aus Zimmermannsnägeln aus dem Dachstuhl der Kathedrale im britischen Coventry zusammengesetzt, die bei einem Luftangriff zerstört worden war. Dompropst Richard Howard rief an Weihnachten in einer Rundfunkübertragung aus der Ruine der zerstörten Kathedrale dazu auf, keine Rache zu üben, sondern sich für Versöhnung einzusetzen.

Später wurden Nachbildungen des Nagelkreuzes an Kirchengemeinden, Organisationen und Einrichtungen auf der ganzen Welt übergeben, die sich für Frieden engagieren. In Deutschland gehören etwa die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, die Dresdner Frauenkirche und die Gemarker Kirche in Wuppertal, aber auch die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und die KZ-Gedenkstätte Dachau zu den Nagelkreuzzentren.

Bei der Verleihung in der Antoniterkirche erklärte der Bischof von Warwick, John Stroyan, in seiner Predigt, das Nagelkreuz "ruft uns vom Krieg zum Frieden, vom Tod zum Leben, von Schwertern zu Pflugscharen". Das Versöhnungsgebet, das alle Nagelkreuzgemeinschaften beten, erinnere daran, dass alle Menschen gesündigt und Fehler gemacht hätten und Gottes Gnade brauchten, sagte Stroyan laut Redetext. "Von hier aus kann Versöhnung beginnen", betonte der britische Theologe. Der Ausgangspunkt dafür müsse Demut und nicht Verurteilung sein.

(epd)