Bis ins späte 19. Jahrhundert wurden die Bestände weitestgehend unter Verschluss gehalten. Allerdings konnten auf Antrag schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts Wissenschaftler aus aller Welt einzelne Archivalien einsehen. Die Liberalisierung des Zugangs ist aber das Verdienst Leos XIII. Im Januar 1881 erfolgte die Öffnung des Archivs für die Benutzer, 1884 wurde die Benutzungsordnung weiter liberalisiert. Das Archiv legt ohne Einschränkung seine Akten bis 1922 vor.
Am 20. Februar 2002 gab Papst Johannes Paul II. die Dokumente des Staatssekretariats aus der Zeit von 1922 bis 1939 – allerdings nur, soweit sie das Deutsche Reich betreffen – für die Forschung frei. Auf Beschluss Papst Benedikts XVI. sind seit dem 18. September 2006 schließlich alle Dokumente des Pontifikates von Papst Pius XI. bis zu seinem Tod 1939 für Wissenschaftler einsehbar. Papst Franziskus will 2020 die Akten für die Amtszeit von Papst Pius XII. (1939-1958) freigeben. (kna)