Debatte um islamischen Religionsunterricht in Hessen

Ditib kommt Landesregierung entgegen

Der deutsch-türkische Moscheeverband Ditib in Hessen ist der Landesregierung auf dem Weg hin zu einem islamischen Religionsunterricht entgegengekommen. Ditib-Hessen änderte seine Satzung nach Recherchen des Hessischen Rundfunks

Ditib-Zentralmoschee in Köln / © Marion Sendker (DR)
Ditib-Zentralmoschee in Köln / © Marion Sendker ( DR )

Die Ditib reagierte damit auf Kritik einer zu großen Einflussnahme durch die türkische Regierung. Wie der Vorsitzende des Landesverbandes, Salih Özkan, dem Sender bestätigte, hat die türkische Religionsbehörde in der neuen Satzung kein Mitspracherecht mehr bei der Besetzung des Ditib-Landesvorstands. Zudem habe der Ditib-Bundesverband in Köln weniger Einfluss und könne keinen Landeskoordinator mehr entsenden.

Unabhängigkeit von Ankara gefordert

Das hessische Kultusministerium bestätigte nach hr-Angaben den Eingang der geänderten Satzung. Ditib sei zuvor eine Frist bis Ende 2018 gesetzt worden, um Schritte für mehr Unabhängigkeit von Ankara einzuleiten. Dies gilt als Bedingung für eine dauerhafte Zusammenarbeit bei der Organisation von islamischem Religionsunterricht an staatlichen Schulen.

Die entsprechenden Vorgaben basierten auf drei vom Ministerium in Auftrag gegebenen Rechtsgutachten. Nach Ablauf der Frist werde nun eine Gesamtbewertung über die weitere Zusammenarbeit beim islamischen Religionsunterricht erfolgen, hieß es.


Quelle:
KNA