Das teilte die Dombauhütte am Dienstag in Köln mit. Sie zeigt die Zerschlagung der Glocke und trägt die Inschrift "Auch – mich – zerschlugen – sie // Kaiserglocke – Koeln – 1918". Zu finden ist die Tafel am Totengedächtnismal von Georg Grasegger im nördlichen Seitenschiff. Hier hatte die Tafel laut Angaben bereits von 1920 an gehangen. Sie sei aber im Zweiten Weltkrieg abgenommen worden und dann nahezu in Vergessenheit geraten.
Die 27 Tonnen schwere Kaiserglocke des Kölner Doms wurde 1870/71 aus eingeschmolzenen Kanonen aus dem deutsch-französischen Krieg gegossen. Doch das wertvolle Metall durfte auf Dauer nicht friedlichen Zwecken dienen: Die Kirche musste die Glocke als Pflicht-Abgabe wieder der Waffenindustrie überlassen. Deshalb wurde die Kaiserglocke zum Ende des Ersten Weltkriegs in Stücke zerlegt. Als Ersatz entstand 1923 der etwas leichtere "decke Pitter" – mit 24 Tonnen Gewicht seither schwerste Glocke im Geläut des Doms.
(KNA/17.07.18)