Nachdem er in einer Grußadresse an den frisch beförderten Kardinal Oscar Cantoni, den Bischof von Como, einige ironische Bemerkungen über das große und bedeutende Mailand und das kleine benachbarte Como gemacht hatte, werteten italienische Medien dies als Kritik.
Delpini habe sich negativ über die Entscheidung des Papstes geäußert, nicht den Erzbischof von Mailand, sondern den Bischof von Como mit dem Kardinalstitel zu ehren, hieß es in mehreren Medienberichten.
Cartoni guter Ratgeber des Papstes
Dazu erklärte Delpini nun in einer Ansprache an Mailänder Seelsorger, die am Montag vom Pressedienst der Italienischen Bischofskonferenz verbreitet wurde: "Ich wollte ein wenig witzig sein bei meinen Grußworten für einen lieben Freund, doch diese Absicht ist nicht verstanden worden." Zur Klarstellung betonte Delpini, er schätze Cartoni sehr und wisse, dass er ein guter Ratgeber des Papstes sein werde. Im Übrigen sei er völlig einer Meinung mit dem Papst, der die Kardinäle aussuche "gemäß den Kriterien, die ihm opportun erscheinen".
In seinem oft kommentierten Grußwort hatte Delpini unter anderem die Tatsache erwähnt, dass Mailand erfolgreiche Fußballvereine mit Meistertiteln hat, Como aber nicht. Der Papst habe offenbar ein Herz für Verlierer, und das nicht nur beim Fußball, so der Tenor seiner Einlassung.
Die meisten Mailänder Erzbischöfe auch Kardinäle
Anders als die meisten Mailänder Erzbischöfe in den vergangenen Jahrhunderten ist Delpini bis heute nicht zum Kardinal ernannt worden. Das Erzbistum Mailand ist mit Abstand das größte in Europa und eines der größten weltweit.