"Wir leben in Zeiten, in denen es an Vertrauen mangelt", so der Sozialbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Josef Overbeck. Davon seien neben der Politik auch die Kirchen betroffen. Overbeck war vonseiten der Bischofskonferenz maßgeblich beteiligt. Beim Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) lag die Federführung bei dem Münchner Theologen Reiner Anselm, dem Vorsitzenden der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD.
Politiker verschiedener Fraktionen begrüßten das Papier. Der Unionsabgeordnete Heribert Hirte (CDU) betonte, das "Gemeinsame Wort" schreibe der Politik die richtigen Aufgaben ins Stammbuch. Er sprach von einem kritischen Einwurf zur richtigen Zeit. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak betonte, dass nach seiner Erfahrung Menschen, die sich in ihrer Jugend in der Kirche engagierten, sich später oft auch parteipolitisch engagierten. Er beobachte deshalb mit Sorge, dass die Bindungskräfte sowohl der Kirchen als auch der Parteien schwänden. Viele Menschen fühlten sich heute zurückgelassen und schlössen sich deshalb "als Surrogat" radikalen Gruppen an. Die religionspolitische Sprecherin der Linken, Christine Buchholz, sagte, sie begrüße es, dass die Kirchen die soziale Ungleichheit in Deutschland kritisierten und die Demokratie ausdrücklich gegen die Angriffe von rechts verteidigten. Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, würdigte das Papier ebenfalls. Er bedauere allerdings, dass dort die friedliche Revolution keine Beachtung finde. Damit fehle eine ostdeutsche Perspektive, sagte Kellner, der aus Thüringen kommt.