Laut einem Beitrag der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Donnerstag) wird zunächst seit Herbst die dem Petersplatz zugewandte Seite in Angriff genommen. In einer zweiten Bauphase soll das rückwärtige, den Vatikanischen Gärten zugewandte Halbrund folgen. Insgesamt sind die Arbeiten auf vier Jahre angelegt.
Die Maßnahmen dienen nach Aussage Virgilios der Reinigung, Sicherung und dem Schutz der Bausubstanz der 36,6 Meter hohen Trommel. Dabei werde einerseits "der komplexen architektonischen Struktur der Basilika der alte Glanz wiedergegeben".
Patina soll bleiben
Andererseits würden "die mechanischen Eigenschaften des Steins" gesichert, der das Bauwerk trägt. Zum Beginn werde eine Untersuchung mit einem Laserscanner durchgeführt, die "zum besseren Verständnis der komplexen architektonischen Struktur, die von Michelangelo und Giacomo Della Porta entworfen wurde, dient".
Eine daraus erstellte Grafik soll demnach alle Informationen über den Zustand des Bauwerks sowie die unterschiedlichen Veränderungen chemischer, physikalischer und mechanischer Art zusammenfassen. Entsprechend solle die Oberfläche des Travertins gereinigt, verfestigt und geschützt werden, ohne ihr jedoch die Patina der Jahrhunderte gänzlich zu nehmen. Außerdem werde man bei der Gelegenheit die Blitzableiteranlage überholen, so Virgilio.
Säuberung und Sicherung
Die Maßnahme bildet dem Bericht zufolge den Abschluss der bereits zum Jahr 2000 begonnenen Säuberung und Sicherung zunächst der Hauptfassade des Petersdomes. Ab 2007 folgten dann die weiteren Außenwände der Kirche sowie bereits zwei kleinere Kuppeln auf dem Dach. Die beiden anderen sollen nun ebenfalls folgen.
Die Hauptkuppel des Petersdoms geht auf Pläne von Michelangelo (1475-1564) zurück und gilt als das größte freitragende Ziegel-Bauwerk der Welt. 1591 wurde die Kuppel unter Giacomo della Porta (1535-1615) vollendet. Das 16-eckige Bauwerk hat einen Durchmesser von 42,34 Metern bei einer Höhe von 43,20 Metern.