Die Selbsthilfe-Gruppen sollen die Zusammenarbeit mit Beratungsstellen, Medizinern und Kliniken ausbauen, die sich um Suchtpatienten kümmern, heißt es in einer am Dienstag in Dortmund von dem Bundesverband vorgestellten Studie. Zudem wird vorgeschlagen, die Präsenz in den sozialen Medien, auf Gesundheitstagen und Fachveranstaltungen zu verstärken, um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen.
Selbsthilfe allein oder zusätzlich zu professioneller Hilfe
Suchtselbsthilfegruppen seien eine wichtige Einrichtung, um Menschen zu helfen, von der Sucht loszukommen, erläuterte Andreas vom Ende, Suchtreferent des Blauen Kreuzes. Rund ein Fünftel der Teilnehmer schaffe es Erhebungen zufolge schon allein durch den Besuch der Gruppe und den Kontakt untereinander, abstinent zu werden.
Mehr als die Hälfte der Besucher nehme professionelle Hilfe in Anspruch, nutze aber die Selbsthilfe als flankierende Begleitung. Die Untersuchung habe auch gezeigt, dass die Mitglieder in den Gruppen sich auch gegenseitig unterstützen. Für die Untersuchung hat das Hamburger Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung in Hamburg (ISD) Vertreter von über 170 Selbsthilfegruppen interviewt.
Arbeit in der Suchtbehandlung und Suchtprävention
Nach Worten von Jens Krug, Fachreferent Selbsthilfeförderung der Barmer Krankenversicherung, vermittle die Untersuchung auch einen Eindruck, welcher Stellenwelt der Suchtselbsthilfe beizumessen ist. Die Krankenkasse hat das Projekt finanziell unterstützt.
Das Blaue Kreuz in Deutschland unterstützt suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie ihre Angehörigen. An über 400 Standorten engagieren sich den Angaben zufolge über 10.000 Mitglieder, Freunde und Förderer. Außerdem macht sich das Blaue Kreuz stark für Suchtprävention vor allem unter Kindern und Jugendlichen.