Eine am Donnerstag veröffentlichte gemeinsame "Handreichung" soll "eine Anregung sein, unter wichtigen Gesichtspunkten des christlichen Glaubens den Blick für die Wahlprogramme der Parteien zu schärfen", betonten der Beauftragte der evangelischen Landeskirchen beim Freistaat Sachsen, Christoph Seele, und der Leiter des Kommissariats der katholischen Bischöfe, Daniel Frank.
"Keine Wahlempfehlung"
Das Papier mit dem Titel "Denken wir nach – denken wir weiter!" sei aber "keine Wahlempfehlung", betonen die Kirchen. Zugleich erklären sie: "Noch nie waren in den Jahren seit 1989 zu einer solchen Wahl die politischen Parteien so vielfältig und untereinander so verschieden aufgestellt. Dabei sei eine große Meinungsverschiedenheit zu beobachten, "die tief bis in unsere Gesellschaft hineinreicht".
Die Erklärung führt zentrale kirchliche Standpunkte auf. Als wichtigste Elemente für ein gelingendes Zusammenleben nennt sie die Menschenwürde und die Freiheit des Einzelnen. Wesentliche Handlungsfelder, in denen sich der christliche Glaube in besonderer Weise herausgefordert und verpflichtet wisse, seien Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. "Diese Schwerpunkte stellen auch für die Entscheidung der Wahl einer Partei einen wichtigen Bezug dar", heißt in der Handreichung.