Mit einer Visite werde "in den kommenden Monaten" gerechnet, meldete das maltesische Fernsehen TVM am Samstagabend. Eine offizielle Mitteilung erfolge bald, möglicherweise schon zum lokalen Kirchenfest zur Landung des Apostels Paulus auf Malta, das am Montag begangen wird. Ähnlich berichtete die maltesische Online-Zeitung "Newsbook" unter Berufung auf Kirchenquellen.
Gutes Beispiel der Flüchtlingskrise
Papst Franziskus hatte die biblische Episode vom Schiffbruch des Paulus vor Malta und seiner Aufnahme durch die Inselbevölkerung in den vergangenen Monaten mehrfach zitiert und sie als gutes Beispiel in der aktuellen Flüchtlingskrise angeführt. Der Erzbischof von Malta, Charles Scicluna, zeigte sich zu verschiedenen Anlässen solidarisch mit privaten Seenotrettern. Als Beauftragter des Papstes für die Aufklärung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche gehört er zu den wichtigsten Mitarbeitern von Franziskus.
Franziskus hatte bereits zwei Mal Mittelmeerinseln besucht, die in besonderem Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik stehen: Im Juli 2013, wenige Monate nach seinem Amtsantritt, reiste er nach Lampedusa, um an ertrunkene Migranten zu erinnern; im April 2016 besuchte er Lesbos und nahm auf dem Rückweg von dort syrische Geflüchtete mit nach Rom.
Benedikt XVI. besuchte Malta
Nach Informationen von TVM fand am Mittwoch ein Treffen zwischen Maltas Premierminister Robert Abela und dem päpstlichen Botschafter in Malta, Erzbischof Alessandro d'Errico, statt; dieser ist zugleich Nuntius in Libyen. Dem Bericht zufolge hatte Malta den Papst mehrfach zu einem Besuch eingeladen, zuletzt offiziell durch Staatspräsident George Vella bei dessen Antrittsbesuch im Vatikan vergangenen September.
Der letzte Papstbesuch auf Malta fand im April 2010 durch Benedikt XVI. statt. Davor war Johannes Paul II. im Mai 1990 und im Mai 2001 auf der Insel.