"QuickCharge"-Gottesdienste für junge Erwachsene

Den spirituellen Energiespeicher aufladen

Gottesdienste müssen nicht immer gleich ablaufen. Die Katholische junge Gemeinde von St. Barbara und St. Rochus in Köln mischt Liturgie mit Meditation, Popsongs oder Filmen. "Der Kirche ein Update verpassen" lautet eins ihrer Ziele.

QuickCharge Gottesdienst 2019 (QuickCharge)

DOMRADIO.DE: Den ersten QuickCharge-Gottesdienst haben Sie im Oktober 2019 gefeiert. Der nächste ist für diesen Freitag geplant. Doch wegen der Corona-Krise wird er anders als sonst, nämlich digital, ablaufen. Erzählen Sie doch erst einmal, was "QuickCharge" überhaupt bedeutet.

Henriette Thiel (Mitglied des Vorbereitungsteams für die "QuickCharge"-Gottesdienste): "QuickCharge" ist eine Gruppe von jungen Erwachsenen. Wir haben uns letztes Jahr im Herbst zusammengetan und beschlossen, dass wir etwas von jungen Menschen für junge Menschen machen und der Kirche quasi ein Update verpassen möchten.

DOMRADIO.DE: Braucht es denn eine neue Art Gottesdienst zu feiern und warum?

Thiel: Ob es eine neue Art braucht? Wahrscheinlich. Wir als junge Gemeinde haben einfach beschlossen, dass wir als jugendliche Gemeindemitglieder Angebote brauchen. Die Kirche hat momentan wenig Angebote für unsere Altersgruppe, bei denen wir wirklich vorbeischauen. Wir haben gedacht, dass sich vielleicht mehr Menschen in einer Kirche versammeln, wenn wir das selber auf die Beine stellen und uns selber ansprechender machen.

DOMRADIO.DE: Das Motto des kommenden Gottesdiensts lautet: "Rise up – Mut beginnt im Kopf". Auf was können sich die Mitfeiernden freuen?

Thiel: Auf ganz verschiedene Sachen. Wir haben vor, Ängste in der Gesellschaft darzustellen. Nicht nur coronabedingte Ängste, sondern auch die Fragen zu thematisieren, wovor junge Menschen in unserer Gesellschaft Angst haben, wie wir Angst begegnen können und was uns Mut macht.

DOMRADIO.DE: Wie kommt denn digital, im Livestream, die Spiritualität rüber?

Thiel: Da muss sich jeder ein bisschen an die eigene Nase fassen. Wir versuchen das Ganze mit anregenden Texten und schönen Liedern zu gestalten und hoffen, dass sich jeder dadurch angesprochen fühlt.

DOMRADIO.DE: Wie wird durch "QuickCharge" der Glaube gestärkt?

Thiel: Wir von "QuickCharge" versuchen das Ganze sehr offen zu halten. Wir versuchen durch liturgische Impulse Anregungen zu geben. Jeder kann selbst entscheiden, was er davon mitnimmt. Das kann ein spiritueller Auflade-Impuls sein. Jedem ist selbst überlassen, wie er seinen Glauben dadurch stärken möchte.

DOMRADIO.DE: Die Musik bei "QuickCharge"-Gottesdiensten ist anders als in einem klassischen Gottesdienst mit Kirchenliedern aus dem Gotteslob. Was singen Sie für Lieder?

Thiel: Popsongs. Wir haben eine tolle Band mit Chor, der sich regelmäßig trifft. "Something like this", "Stand by me" oder Songs von Michael Jackson. Wir haben viele verschiedene Lieder im Angebot. Die versuchen wir immer wieder neu aufzubereiten.

DOMRADIO.DE: Songs, die Sie immer wieder anwenden, umdenken und umdeuten für den Gottesdienst und das jeweilige Motto?

Thiel: Genau.

DOMRADIO.DE: Für wen ist der Gottesdienst? Wen laden Sie ein?

Thiel: Wir freuen uns über alle Menschen, die gern vorbeikommen wollen. Gedacht ist der "QuickCharge"-Gottesdienst vor allem für junge Erwachsene und Jugendliche, aber auch ältere Menschen, die einfach Lust haben vorbeizuschauen, sind eingeladen. Wir freuen uns über alle.

Das Interview führte Katharina Geiger.


Quelle:
DR
Mehr zum Thema