Der chinesische Philosoph Konfuzius

Hintergrund

Konfuzius ist heute einer der bekanntesten Denker Chinas, aber zu seinen Lebzeiten (551 bis 479 vor Christus) fand er kaum Gehör.

 (DR)

Der Philosoph war nach einer kurzen politischen Karriere 13 Jahre auf Wanderschaft im Exil, weil in der heutigen östlichen Provinz Shandong der Herrscher gewechselt hatte.

In einer Zeit des Umbruchs schenkte kein benachbarter Fürst Konfuzius" Lehre von einer Staatsordnung Beachtung, die auf Tugenden basiert. Bei seinem Tod hinterließ er keine Schriften. Erst seine Anhänger schrieben etwa 100 Jahre nach seinem Tod seine Ideen nieder.

Im Zentrum seiner Lehre steht die "rechte Ordnung" von Staat und Gesellschaft. Grundlage ist tugendhaftes Verhalten, eingebettet in hierarchische soziale Beziehungen. Durch Bildung soll der kultivierte "Edle" die vier zentralen Tugenden Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit, Pietät und richtiges Verständnis der Riten verinnerlichen und praktizieren.

Die Herrscher der Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) erhoben die konfuzianischen Ideen erstmals zur Staatsphilosophie. Die von ihm empfohlenen Klassiker wurden zum Prüfungskanon für Beamte. Seitdem haben Herrscher und Intellektuellen seine Lehre als "Konfuzianismus" neu systematisiert, erweitert und oft abweichend vom ursprünglichen Sinn interpretiert.