"Ein harmonisches Zusammenleben kann nur gelingen, wenn Gerechtigkeit und Solidarität, Menschenwürde und Warmherzigkeit Ziele für die ganze Gesellschaft bleiben."
Er war ein sehr politischer Papst. Johannes Paul II. verstand es, die Menschen der Welt miteinander zu versöhnen und Ungerechtigkeiten zu thematisieren.
Als Karol Wojtyla kam er am 18. Mai 1920 in der Nähe von Krakau auf die Welt.
Weil er in jungen Jahren beide Elternteile verlor, trat er im Oktober 1942 in das geheime Priesterseminar ein.
Da Polen damals von der Deutschen Wehrmacht besetzt, war konnte die Katholische Kirche nur im Untergrund agieren. Am 1. November 1946 empfängt er heimlich die Priesterweihe. Die weiteren Stationen: Promotion in Rom, Kaplan in Krakau sowie Professor für Moraltheologie an der Universität in Krakau.
Für Karol Wojtyla ist die Karriereleiter aber noch längst nicht beendet. Im September 1958 wird er zum Weihbischof geweiht, ab Oktober 1964 ist er Bischof in Krakau und im Juni 1967 wird Karol Wojtyla zum Kardinal ernannt.
Seine Wahl zum Pontifex Maximus am 16. Oktober 1978 war eine Sensation.
Er war der erste Nicht-Italienische Papst seit 455 Jahren und vor allem auch der erste osteuropäische Papst. Zu Zeiten des Ost-West-Konfliktes wurde seiner Wahl auch eine sehr hohe symbolische Bedeutung beigemessen.
"Es gibt keine Freiheit ohne Solidarität, es gibt keine Freiheit ohne Liebe." Einer der Leitsätze Papst Johannes Paul II.
Weil er seine polnischen Landsleute bei den Protesten gegen die kommunistischen Machthaber unterstützte, galt Papst Johannes Paul II. als Schlüsselfigur im Fall des Eisernen Vorhangs.
Seine Amtszeit wird dabei gleich zu Beginn von einem Attentat überschattet. Am 13. Mai 1981 schießt der türkische Rechtsextremist Ali Agca 3 Schüsse auf den Heiligen Vater. Schwer verletzt überlebt Papst Johannes Paul II. Die Hintergründe konnten nie wirklich geklärt werden. Man vermutete, dass der sowjetische KGB den unliebsamen Papst aus dem Weg schaffen wollte. Seinem Attentäter vergibt Johannes Paul später.
"Unser Weltauftrag verlangt von uns Christen nicht, dass wir zu angepassten und bequemen Zeitgenossen werden."
Seine theologischen und pastoralen Ansichten waren dagegen konservativ. Das Frauenpriestertum lehnte er kategorisch ab, das Zölibat für Priester war für ihn verbindlich:
"Lasst euch nicht einreden, dass die zölibatäre Lebensform der Priester überholt sei."
In Deutschland sorgte Johannes Paul II. für Furore als er die Katholische Bischofskonferenz aufforderte, aus dem staatlichen Beratungssystem für Schwangere auszuscheiden. Eine solche Beratung ist auch heute noch notwendig, damit eine Schwangerschaft straffrei beendet werden kann. Für den Papst unvereinbar mit dem katholischen Menschenbild.
"Auch kann die Kirche zur fast völligen Freigabe der Abtreibung nicht schweigen. Keine Friedensbewegung verdient doch diesen Namen, wenn sie nicht im Krieg gegen das ungeborene Leben anprangert."
In den letzten Jahren seines Lebens verschlechterte sich der Zustand von Papst Johannes Paul II. rapide. Lange versuchte man im Vatikan zu verdecken woran er litt. Gläubige hatten jedoch schon in Messen und Audienzen festgestellt, dass der Papst an Parkinson litt.
Papst Johannes Paul II. starb fast 85-jährig am 2. April 2005 um 21.37 Uhr in seinen Gemächern im Apostolischen Palast.
Als die Menschen auf dem Petersplatz die Todesnachricht bekamen waren sie entsetzt.
Seine letzte Botschaft an die Menschen soll der Papst auf einen Zettel gekritzelt haben: "Ich bin froh, seid ihr es auch."
Am 1. Mai 2011 wurde er selig gesprochen und am 27. April 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 22. Oktober, der Tag seiner Inthronisation im Jahre 1978.