Der katholisch-koptische Bischof von Minya würdigt den verstorbenen Shenouda III.

"Er war ein Symbol Ägyptens"

Der Bischof der ägyptischen Provinzhauptstadt al-Minya hat den verstorbenen Oberhauptes der koptisch-orthodoxen Kirche gewürdigt. Papst Shenouda III. hätte seine "Vision einer Kirche" umgesetzt, sagte Ibrahim Isaac Sedrak im domradio.de-Interview.

 (DR)

Die Nachricht über den Tod Shenoudas sei ein Schock gewesen, sagte Bischof Sedrak am Montag (19.03.2012) in Köln, wo er Station bei einem schon lange geplanten Deutschlandbesuch machte. Der 88-Jährige sei "ein Symbol Ägyptens" gewesen, selber habe er ihn mehrere Male getroffen.



Nach seinem Tod bete die gesamte koptische Kirche "für eine bessere Zukunft in einer schwierigen Gegenwart" ohne Präsident und Papst.



Die Suche nach einem Nachfolger

Shenouda III. sei ein kämpferischer und weiser Mann gewesen. In den fast 40 Jahren unter seiner Leitung sei es gelungen, aus der koptischen Kirche in Ägypten eine internationale Kirche mit Kirchen, Bischöfen und Gläubigen auf der ganzen Welt zu machen.



Bischof Sedrak rechnet damit, dass in den kommenden zwei Monaten ein Nachfolger für Shenouda gefunden wird. "Wir beten, dass die orthodoxe Kirche die geeignete Person findet, denn das ist sehr wichtig für Ägypten und seine Christen."