Der Komponist Max Bruch wurde vor 175 Jahren geboren

Zu Lebzeiten geachtet, dann vergessen

Der Kölner Komponist Max Bruch ist heute fast komplett von den Spielplänen der Konzerthallen in aller Welt verschwunden. Aufgeführt wird fast nur noch sein 1. Violinkonzert. Eigentlich hatte er zu seinen Lebzeiten eine erfolgreiche Karriere als Dirigent; als Jugendlicher wurde er sogar mit Mozart und Mendelssohn verglichen. Doch seine zahlreichen Kompositionen werden heute nur noch selten aufgeführt. Das hat auch damit zu tun, dass Bruch zeit seines Lebens im Schatten von Johannes Brahms stand – obwohl dieser für ihn ein verehrtes musikalisches Vorbild war. Dazu kam, dass Bruch sich als konservativer Komponist verstand und von seiner romantischen Kunstauffassung nicht abwich, und sich damit zu Beginn des 20. Jahrhunderts im scharfen Gegensatz zu vielen anderen Komponisten wie etwa Richard Strauss oder Max Reger befand. Seine vermeintlich jüdische Abstammung nahmen später nach seinem Tod die Nationalsozialisten zum Anlass, seine Werke endgültig von den Spielplänen verschwinden zu lassen. Davon hat sich das Bruch’sche Oeuvre bis heute nicht erholt.

 (DR)