Vor 500 Jahren starb Josquin Desprez

Der "Noten Meister"

Er lebte an der Grenze zur Neuzeit, vor mehr als 5 Jahrhunderten und doch ist seine Musik unvergessen. Der franko-flämische Komponist Josquin Desprez wurde für seine katholische Musikkunst auch von Martin Luther bewundert.

Basilika der Geburtsstadt von Josquin Desprez: St-Quentin / © Nigel Jarvis (shutterstock)
Basilika der Geburtsstadt von Josquin Desprez: St-Quentin / © Nigel Jarvis ( shutterstock )

Desprez (je nach Schreibweise auch: des Préz, Jossequin Lebloitte oder Pratensis) wurde um 1450 herum in der Grenzlage zwischen dem damaligen Frankreich und Burgund geboren, in der Gegend der Stadt Saint-Quentin mit einer prächtige Basilika, die sich bis heute erhalten hat. Er gilt als wichtiger Vertreter der so genannten franko-flämischen Vokalpolyphonie. In diesem Stil wurden vor allem Messen und Motetten für den Gottesdienst geschrieben.

Reformator bewundert die Kompositionskunst

Die Werke waren kontrapunktisch äußerst raffiniert und Motive wurden darin sehr kunstvoll verarbeitet. Diese Epoche dauerte etwa von 1450 bis 1600. Des Préz stand am Beginn dieser Zeit und war seinerzeit hoch angesehen. Obwohl er katholische Kirchenmusik schrieb, fand auch Reformator Luther überschwängliche Worte. Er sei „der  noten meister“  - so drückte es Luther aus und verdeutlicht damit, wie angesehen der Musiker in dieser Zeit war. 

Mit etwa 30 Jahren ging Josquin nach Italien, zwei Jahre später wurde er in Rom Mitglied des Chors der päpstlichen Kapelle, anschließend hatte er mehrere Anstellungen als Musiker in Europa. Über seine letzten Lebensjahre ist relativ wenige bekannt, sein Todesdatum ist aber überliefert, am 27. August 1521 starb er in Belgien.

In der Sendung Musica erklingen Auszüge aus zwei Messvertonungen von Desprez.


Quelle:
DR