Der Papst gegen die Mafia

"Im Einsatz gegen das Böse"

Papst Franziskus ruft erneut zum entschiedenen Einsatz der Kirche gegen die Mafia auf. Der Einsatz gegen das Böse müsse weitergehen, heißt es in einem Telegramm an Erzbischof Montenegro.

Der Heilige Vater und Luigi Ciotti beten für Mafiaopfer / © Claudio Peri (dpa)
Der Heilige Vater und Luigi Ciotti beten für Mafiaopfer / © Claudio Peri ( dpa )

In einem Telegramm an den Erzbischof von Agrigent erinnerte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Mittwoch an die "prophetische Schmährede", die Papst Johannes Paul II. vor 25 Jahren gegen das organisierte Verbrechen gehalten hatte. Im Namen von Papst Franziskus ermutigte Parolin Seelsorger und Gläubige der Kirche in Sizilien, auch heute "den Weg im Einsatz gegen das Böse vereint weiter zu beschreiten", heißt es in dem Telegramm an Erzbischof Francesco Montenegro.

Wie der selige Antimafia-Priester Pino Puglisi (1937-1993) aufgezeigt habe, müsse der Kampf gegen die "Dramen des Bösen" im täglichen Einsatz sanft und mutig im Sinne des Evangeliums geführt werden. Dies gelte vor allem in der Erziehung und Bildung junger Menschen, so Parolin.

Die katholische Kirche in Sizilien erinnert derzeit mit mehreren Veranstaltungen an die aufsehenerregende Rede, die Johannes Paul II. (1978-2005) bei einer Messe in Agrigent am 9. Mai 1993 gehalten hatte. Ein Jahr nach der Ermordung des Staatsanwalts Giovanni Falcone hatte der Papst Sizilien besucht und dabei das organisierte Verbrechen angeprangert. Die Mafia geißelte er als unmenschlich und als Verstoß gegen das Evangelium. Den Verbreitern dieser "Kultur des Todes "drohte er in einer ungewöhnlich emotionalen Rede mit dem Gericht Gottes.


Quelle:
KNA