Live-Blog zur Online-Konferenz des Synodalen Weges

Der Synodale Blog

Am 4. und 5. Februar treffen sich die Mitglieder des Synodalen Weges, des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland, auf einer digitalen Konferenz. Eindrücke und Zusammenfassungen der Diskussionen. 

Autor/in:
Renardo Schlegelmilch
Live-Blog (DR)
Live-Blog / ( DR )

Alle Blogeinträge sind persönliche Beobachtungen. Mitunter in der Hektik der Diskussion verfasst. Zitate sind in der Regel nicht als solche aufzufassen, sondern eher als Zusammenfassung. Es kann immer zu Missverständnissen und Missverständlichkeiten kommen. Den Livestream zum Verfolgen gibt es hier oder hier

Freitag, 5. Februar

17:57 Uhr: Die Veranstaltung ist beendet.

17:45 Uhr: Die Online-Konferenz endet mit einem Schlusswort der Vizepräsidenten Karin Kortmann und Bischof Bode. Treffen uns Ende September wieder, dann mit Abstimmung. Können nicht absehen, ob digital oder analog. 

17:32 Uhr: Es schließt ein geistlicher Impuls von Maria Boxberg an. 

17:30 Uhr: Moderatorin Claudia Nothelle: Danke an alle Beteiligten, wir können gespannt sein auf die Fortsetzung im September. 

17:29 Uhr: Bischof Dieser: Der positive Zugang zur Sexualität wird die eigentliche Wende bringen. Müssen uns vom Begriff der Natur lösen. Besserer Ansatz: Deine Sexualität bist du, das traut Gott dir zu. Dann kommen wir zu einer anderen Ausrichtung der Lehre, und die brauchen wir. 

17:25 Uhr: Birgit Mock und Bischof Dieser reagieren als Vorsitzende. Mock: Spüren starke Unterstützung für eine Änderung der pastoralen Praxis und Weiterentwicklung der Lehre. / Starkes Votum für Schuldbekenntnis. / Es ist wichtig, falschen Fakten zu widersprechen: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Missbrauch, das belegt die MHG-Studie und wir schließen uns an. / Verhindert Treue zur Lehre Missbrauch: Das ist zu einfach gedacht. / Kirche sollte Sexualität positiver sehen, mit Würde und Respekt. Vertrauen statt Verbote. Menschen sollten in der Vielfalt ihrer Lebenssituationen angenommen werden. / Suchen wir Gespräche und lassen uns Verändern! 

17:24 Uhr: Gregor Podschun: Mich bewegt das Zeugnis von Menschen, die erzählen, dass Sie ihre Meinung zum Thema Kirche und Sexualität durch persönliche Begegnungen verändert haben. 

17:22 Uhr: Martina Kreidler-Kos: Die Sexualmoral muss auf Diskriminierung geprüft werden. Es sollte mehr um Werte als Verbote gehen. / Sexuelle Selbstbestimmung sollte auch eine Rolle spielen.

17:20 Uhr: Katharina Norpoth: Die Würde des Menschen ist laut Grundgesetz unantastbar. Das sollten wir uns auch kirchlich zum Vorbild nehmen. 

17:15 Uhr: Gabriele Klingberg berichtet aus dem Hearing zu gelingenden Beziehungen: Einigkeit: Veränderungen sind notwendig. / Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes und verdienen Respekt. Alle Getauften gehören zur Kirche. / Ist-Stand: Der kirchliche Standpunkt zur Sexualität hat in der Gesellschaft keine Relevanz mehr. / Kirchenmitglieder aller Generationen etablieren sich mit dieser "Doppelmoral". / Große Zuversicht beim Thema Anerkennung homosexueller Beziehungen. / Bei der Sexualität fehlt in der Kirche die Perspektive der Frau. / Die Sprache der Kirche ist nicht mehr die Sprache der Menschen. / Starker Ruf nach Veränderung, dafür braucht es Bereitschaft. / Verweise auf Amoris laetitia / Zum Blick junger Menschen brauchen wir evtl. Unterstützung von außen. / Große Zustimmung finde die Idee eines Schuldbekenntnisses. 

17:11 Uhr: Prof. Sattler als zweite Vorsitzende schließt sich Bischof Bode an. / Werden einen Text vorlegen, der für das sakramentale Amt für Frauen eintritt, müssen aber auch überlegen, wie wir das weltkirchlich umsetzen können. Vorschlagen alleine reicht nicht. / Danke auch an Regina Nagel für ihr deutliches Statement: Wir senden keinen Hilferuf aus und finden unseren eigenen Weg. 

17:08 Uhr: Bischof Bode reagiert als Vorsitzender des Forums: Wir sind in einer Phase, wo es um das Eingemachte geht. Die Fragen der Grundlagen müssen wir auch in der Bischofskonferenz klären. Am Ende wird es höchstwahrscheinlich auch Minderheitenvoten geben. / Mein Erlebnis der Foren heute: ausgesprochen konstruktive Zusammenarbeit. Es gibt aber verschiedene Geschwindigkeiten. Fühle mich nicht in einer Ohnmachtssituation.

17:07 Uhr: Regina Nagel reagiert auf Sellmann: Sehe nicht, dass das Frauenforum um Hilfe fleht. Bin irritiert um diese Aussage. Wenn es keine Turbulenzen gebe, hätten wir ein Problem. Wir brauchen niemand, der uns rettet. 

17:06 Uhr: Wolfgang Klose: Bin entsetzt über Voderholzer und seine Torpedierung des Synodalen Weges. Blockierung des Denkens bringt uns nicht weiter, sagte schon Kardinal Marx in Lingen. Bin sehr verärgert, dass das gleiche passiert wie in Frankfurt. 

17:05 Uhr: Prof. Margareta Gruber: Das Bild Braut-Bräutigam für Kirche-Gottesvolk ist Teil des Problems, weil damit Missbrauch gerechtfertigt wird. 

17:00 Uhr: Isabella Vergata und Brigitte Vielhaus berichten aus dem Frauenforum: Bischof Voderholzer machte klar, Christus repräsentiert jeden, die sakramentale Handlung ist aber durch den Priester geleistet. Papst Franziskus mache klar: Priesteramt ist an Männer gebunden. Zu den Altkatholiken? Das könne zur Spaltung führen. Frauen sollen und können die ihnen möglichen Rollen ausfüllen. / Frau Prof. Eckolt(?): Geschlechtergerechtigkeit ist gottgewollt. Wer wird repräsentiert? Christus als Mann oder die Auferstehung, Erlösung, Heilserfahrung. / Frau Prof. Sattler: Das Argument Weltkirche zieht nur, wenn man sich auch theologisch damit auseinandersetzt.

16:57 Uhr: Stephan Buttgereit reagiert als Vorsitzender des Forums: Bin überrascht über die Rückmeldung der "Hilferufe". Werden dem Nachgehen. Die Idee der Vorsitzenden ist, dass es keine Denkverbote geben darf. Notfalls holen wir uns externe Unterstützung. 

16:55 Uhr: Kardinal Marx: Darüber bin ich beunruhigt. Es müssen alle Themen ansprechbar sein. / Mir fehlen zwei Themen: Wie können Priester gut im Zölibat leben? Wie könnten verheiratete und unverheiratete Priester zusammenarbeiten? Die Form der Ehelosigkeit für Priester ist keine gute Form. Viele sind nicht glücklich. 

16:53 Uhr: Konstantin Bischof: Bin ebenfalls erschrocken, dass Themen verschwiegen werden. Es gibt eine Ohnmacht, sich dringenden Fragen zu stellen. Appell: Dissens, offene Fragen, Ohnmacht öffentlich machen. Müssen diese Ohnmacht auch der Weltkirche signalisieren. Lasst euch auch extern beraten! Das ist kein mangelnder Respekt für den Zölibat. Müssen aus der Sprachlosigkeit heraus kommen.

16:52 Uhr: Matthias Sellmann: Frauen und Priesterforum rufen nach Hilfe von außen. Themen und Standpunkte würden unterdrückt. Aufforderung an das Präsidium zu handeln.

16:47 Uhr: Pfarrer Peter Andreas Otto berichtet aus dem Forum zu priesterlichem Leben heute: Wir sollten die Erfahrungen verheirateter Priester (die es in Ausnahmefällen gibt) einholen. / Priesterlicher Dienst ist nicht nur auf die Pfarrseelsorge begrenzt. / Es braucht Sensibilität bei der Frage der Überhöhung des Priester- und Bischofsamtes. / Wunsch der Kommunikation zwischen den einzelnen Foren, da es bei den Texten Überschneidungspotential gibt. / Ist die Priesterausbildung zu elitär? Im Priesterseminar wird für alles gesorgt. / Können Priester auch in gelingenden Beziehungen leben? WGs, etc. / Zölibat kann auch in Gemeinschaft gelebt werden. Blick auf die Orden. / Die Priesteramtskandidaten bilden nicht das gesamte Volk Gottes ab. / Sollte es eine zeitliche Begrenzung für Machtpositionen geben?

16:44 Uhr: Bischof Overbeck reagiert als Vorsitzender des Macht-Forums: Sollten das Papst-Schreiben nach der Amazonas-Synode noch mal genauer lesen, mit Blick auf Demokratie und Synodalität. 

16.41 Uhr: Berhard Emunds: Müssen anerkennen, dass wir bedeutende Probleme mit Macht haben. / Kritik an Kardinal Woelki, der Fehler eingesteht, aber trotzdem das Münchner Gutachten nicht veröffentlicht. / Kritik an Bischof Voderholzer, der die Grundlagen der Forenarbeit rechtlich Prüfen lassen will. / Frauenforum: Es wird deutlich, dass es dort einen großen Druck gibt. Es gibt wohl großen Gegenwind bei der Frage der Frauenweihe. / Es ist wichtig, dass der Synodale Weg ein Votum zur Frauenweihe an die Weltkirche gibt, sonst droht der Synodale Weg zu scheitern.

16:40 Uhr: Finja Miriam Weber: Sprache ist auch Macht. Wir müssen bei den Texten drauf achten, eine verständliche Sprache zu verwenden.

16:38 Uhr: Julia Knop reagiert: Müssen stärker über die Zusammenhänge zwischen Theologie und Missbrauch sprechen. / Wir müssen konkreter werden. 

16:30 Uhr: Nun wird aus den Foren berichtet. Hans Joas spricht über Macht und Gewaltenteilung. In der Diskussion kam zu Wort, dass konkreter über kirchliche Macht gesprochen werden muss, zum Beispiel beim Thema Finanzverwaltung. / Die Missbrauchsthematik ist nicht nur der kirchlichen Struktur geschuldet, sondern auch allgemeiner dem katholischen Milieu, in dem es unverkennbar eine Kultur der Angst gibt. 

16:15 Uhr: Die Diskussion in Kleingruppen ist soweit beendet. Es folgen 16.30 bis 17.30 Uhr noch Berichte und Diskussionen zu den Kleingruppen, danach zum Abschluss ein Wortgottesdienst. 

15:47 Uhr: Wir müssen anerkennen: Unsere Sexualmoral will aufbauen, hat aber ausgegrenzt. - Bischof Timmerevers aus Dresden.

15:20 Uhr: Bei der Diskussion zum Forum "Leben in gelingenden Beziehungen" sind sich die Diskutanten weitgehend einig: Werte wie Treue und Verlässlichkeit spielen heute eine größere Rolle als das Sakrament der Ehe. 

14:45 Uhr: Nun wird wieder weiter in Kleingruppen über den Zwischenstand der vier Foren diskutiert. 

14:35 Uhr: Frage an Bischof Kozon: Wie können wir vermeiden, dass der Eindruck erweckt wird, Deutschland treibt durch den Synodalen Weg die Spaltung voran? Antwort: Das ist nicht nur ein Problem des Synodalen Wegs oder der Kirche in Deutschland. Es ist auch kein Weg, eine nicht-existente Einheit herbeizureden. Wir können uns nicht nur zur Einigkeit überzeugen, sondern müssen uns auch von Christus inspirieren lassen. 

14:30 Uhr: Stephan Eschbach, Diözesanrat Freiburg, regt an, auch Meinungen und Eindrücke der Kirchen außerhalb Europas einzuholen, z.B. aus Afrika. 

14:22 Uhr: Da die Gastbeiträge schneller durch sind als erwartet, gibt es noch die Möglichkeit für Rückfragen. 

14:09 Uhr: Erzpriester Radu Miron erzählt vom orthodoxen Blick: Im digitalen müssen wir nicht die "fegefeuerartigen Temperaturen" der Empore in Frankfurt erleiden. / Die orthodoxen Bischöfe tun sich schwer mit der Idee eines Synodalen Weges. / Stimme Sr. Philippa Rath zu, dass wir aufhören müssen, uns gegenseitig die Rechtgläubigkeit abzusprechen. So ließen sich viele "Shitstorms" vermeiden. / Vieles erkennen wir wieder aus dem Reformprozess der orthodoxen Kirche, der im panorthodoxen Konzil von Kreta 2016 gipfelte. / Ökumene darf nie mit erhobenem Zeigefinger stattfinden. 

13:59 Uhr: Czeslaw Kozon, Bischof von Kopenhagen, berichtet vom Blick der nordeuropäischen Katholiken auf den Synodalen Weg. Das Thema Macht und Gewaltenteilung spiele im Norden keine so große Rolle. Trotzdem funktioniere das Miteinander von Priestern und Laien in der Regel gut. / Die Missbrauchsproblematik werde im Norden als eigenes Problem betrachtet, und nicht im Zusammenhang mit den Strukturen der Kirche. / Zölibat und Rolle der Frauen werden auch im Norden diskutiert, die Zukunft der Kirche wird aber nicht davon abhängig gemacht. / Die nordischen Katholiken betrachten den Synodalen Weg mit Interesse, aber auch mit Sorge um die Einheit in der Kirche. 

13:45 Uhr: Nun berichten die Beobachter der Nachbarkirchen über ihre Eindrücke. Josian Caproens spricht für die Laienvertretungen auf europäischer Ebene. Es folgen zudem Vertreter der Nordischen Bischofskonferenz und der orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland.

12:45 Uhr: Nach den Hearings in Kleingruppen gibt es einen geistlichen Impuls, danach Mittagspause. 13:45 Uhr geht es dann weiter mit Wortmeldungen der Beobachter. 

12:34 Uhr: Sollten wir uns im Hintergrund der Missbrauchs-Thematik vom Bild Braut-Bräutigam für Gott-Kirche lösen? Oftmals dient das auch als Vorwand für Missbrauch. 

12:24 Uhr: Wir müssen die Geschlechter-Thematik in der Kirche genau anschauen, es kann nicht zu Unterschieden in der Wertigkeit des Menschen oder im Gottesbild kommen. / Über die Repräsentation Christi können wir nachdenken, aber es darf eigentlich nicht sein, dass das mit der Frage der Macht in der Kirche zu tun hat. Das Amt steht nicht für sich, sondern dafür, dass alle ihren Weg und ihre Berufung finden. - Kardinal Marx

12:10 Uhr: Repräsentiert der Priester immer Christus? Auch an der Supermarktkasse? Und wenn ja, in anderer Form als im Gottesdienst? - Frage aus der Diskussionsrunde

12:00 Uhr: Einzelne Teilnehmer kritisieren, dass die Diskussion sich zu sehr im theologischen Fachwissen bewegt. "Fühle mich totgeschwätzt", "Wenn wir an die Basis wollen, müssen wir uns auch einfach ausdrücken können."

11:55 Uhr: Darf und sollte Jesus nur von Männern repräsentiert werden? Darüber diskutiert die Gruppe zum Frauenforum. Bischof Voderholzer bringt das Bild des Theaters ins Spiel, was leidenschaftlich, aber sachlich diskutiert wird.

11:00 Uhr: Es geht weiter mit Diskussion der Beiträge in Kleingruppen.

10:47 Uhr: Wir arbeiten an Ideen, die Deutschland zum Experiment und Vorbild für die Weltkirche machen können. Darüber können wir heute diskutieren. - Birgit Mock

10:42 Uhr: Es wird Handlungsempfehlungen geben, die sich an den Heiligen Vater richten, um Bestandteile des Katechismus zu ändern oder zu entfernen. Dabei geht es unter anderem um Ansprechpartner für LGBT-Menschen in den Bistümern. - Birgit Mock

10:41 Uhr: Der Text des Forums wird voraussichtlich mit einem Schuldgeständnis gegenüber Homosexuellen beginnen. Damit schließt sich das Forum den Aussagen der deutschen Arbeitsgruppe bei der Familiensynode 2015 an. - Birgit Mock

10:35 Uhr: Zum Forum "Leben in gelingenden Beziehungen" sprechen Bischof Dieser und Birgit Mock. 

10:25 Uhr: Das Zueinander und Miteinander von Frauen und Männern ist auch in der Kirche auf allen Ebenen notwendig. / Wir müssen das angehen, was heute schon möglich ist. - Bischof Bode

10:23 Uhr: Zum Frauenforum sprechen Bischof Bode und Dorothea Sattler.

10:15 Uhr: Stephan Buttgereit und Bischof Felix Genn stellen den Zwischenstand im Forum "Priesterliches Leben heute" vor.

10:13 Uhr: Tiefgreifende Reformen der Machtstrukturen der katholischen Kirche sind notwendig, das kann auch Änderungen des Kirchenrechts bedeuten. - Claudia Lücking-Michel

10:05 Uhr: Es gibt nicht nur einen Weg und nur eine Deutung des Evangeliums. Pluralität ist nicht Beliebigkeit, sie zeigt die Lebendigkeit der Einheit. - Bischof Overbeck

10:00 Uhr: Nun werden die Zwischenergebnisse der vier Synodalforen (Macht, priesterliches Leben, Frauen, Beziehungen) vorgestellt. Bischof Overbeck und Claudia-Lücking Michel sprechen in einem vorproduzierten Statement über das Thema Macht. 

9:00 Uhr: Der zweite Tag beginnt mit einem Impuls von Maria Boxberg. Es folgen Schriftarbeiten in Kleingruppen. Das Plenum kommt um 10 Uhr zusammen.

Donnerstag, 4. Februar

19:30 Uhr: Der öffentliche Teil der Veranstaltung ist für heute beendet.

19:29 Uhr: Maria Boxberg hält nach der Diskussion einen geistlichen Impuls. Danach gibt es eine kurze Pause, gefolgt von Workshops. 

19:26 Uhr: Kardinal Woelki, Sie haben mich schier zur Verzweiflung gebracht. Ich nehme das, was Sie uns heute gesagt haben als neues Angebot der Aufarbeitung sehr ernst entgegen. Bitte halten Sie Ihr Versprechen, dass Sie für die Aufklärung Sorge tragen. Wir unterstützen Sie gerne. - Karin Kortmann, ZdK

19:21 Uhr: Hätte man uns 2010 gesagt, dass es elf Jahre später noch keine Lösungen beim Missbrauchsthema gibt, hätten wir das nicht geglaubt. Haben wir uns als ZdK zu wenig zum Thema geäußert? Es gab in den letzten Jahren so unglaublich viele Gespräche. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung Rörig sagte uns: Die Kirche hat gute Grundlagen gesetzt, nun ist es auch an uns Laien, diese umzusetzen. - Karin Kortmann, ZdK

19:14 Uhr: Wir Betroffenen haben das Gefühl, dass wir in der kirchlichen Öffentlichkeit nicht an jeder Stelle aufgenommen und respektiert werden. Man merkt das an der Diskussion um Anerkennungsleistungen. / Kardinal Woelki sprach davon, dass Vertrauen verloren gegangen ist. Das ist nicht mit Vorsatz passiert, aber man sollte sagen, dass es zerstört wurde, und nicht verloren gegangen ist. Das ist ein anderer Weg.  - Johannes Norpoth, Betroffenenbeirat

19:08 Uhr: Das Statement von Kardinal Woelki zeigt die Schwierigkeit. Kardinal Woelki bekundet Fehler in der Ich-Form. Dennoch sehe ich die Problematik, dass man sich nicht dafür feiern sollte, dass man sich entschuldigt. Da werden nicht die Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt. Das macht es schwer, als Betroffener zu reagieren und Konsequenzen zu fordern. -  Kai Moritz, Betroffenenbeirat

19:05 Uhr: Monitoring werden wir stärker in den Blick nehmen. Im Moment läuft die Kontrolle über die Medien, das ist zu wenig - Bischof Ackermann als Missbrauchsbeauftragter

19:00 Uhr: Es braucht eine Bestandsaufnahme der Aufarbeitung. Es gibt sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten in Deutschland. Verstecken sich einige hinter den Ereignissen in Köln und vergessen ihre eigenen Hausaufgaben zu tun? - Sr. Philippa Rath 

18:59 Uhr: Sollten uns ein Vorbild am Bistum Limburg nehmen, wo auch Betroffene an der Aufarbeitung beteiligt sind - Pfarrer Uttenreuther (?)

18:57 Uhr: Vertrauen ist bei uns verloren gegangen, darüber bin ich mir schmerzlich bewusst. Wir gehörten zu den ersten, die Aufarbeitung begonnen haben. Wir und ich haben Fehler gemacht, wir haben nicht gut kommuniziert, dafür trage ich die Verantwortung. Wir wollen Aufklärung und Aufarbeitung für die Betroffenen. - Kardinal Woelki

18:54 Uhr: Hätte mir beim Statement des Präsidiums klarere Worte gewünscht. / Müssen bei der Aufarbeitung nicht auch Psychologie, Pädagogik und andere wissenschaftliche Richtungen involviert werden? Das Diözesankomitee Paderborn steht an der Seite des Kölner Diözesanrates. Die Kölner Geschehnisse haben "mir einen Schlag versetzt". -  Jan Hiltenbach

18:53 Uhr: Meine Schüler fragen: Wann lebt die Kirche glaubhaft die Botschaft Jesu? Religionslehrer stehen täglich für diese Kirche ein, und werden dafür attackiert. Wir können unsere Schüler nicht mehr begeistern. Handeln ist notwendig für die Glaubwürdigkeit der Kirche - Gabriele Klingberg

18:52 Uhr: Bin schockiert, dass es noch heute Menschen gibt, die Missbrauch vertuschen. - Wolfgang Klose 

18:50 Uhr: An Dorothea Schmidt: Die pauschale Unterstellung Homosexualität habe mit Missbrauch zu tun, dagegen möchte ich mich deutlich wehren, und kann das nicht so stehen lassen. - Claudia Lücking-Michel, ZdK

18:42 Uhr: In der Erklärung des Präsidiums gibt es einen Aspekt, der untergeht: Alle Bischöfe müssen einheitliche Verfahren etablieren, um dem Kirchenvolk Rechenschaft abzulegen. - Prof. Thomas Söding

18:40 Uhr: Haben den Eindruck, die Dimension der Missbrauchsproblematik wird im Papier des Präsidiums nicht verstanden. Problem sind nicht das Handeln von Männerbünden, sondern die Männerbünde. Nicht der Umgang mit der kath. Sexualmoral, sondern die Sexualmoral an sich. - Gregor Podschun

18:38 Uhr: Wie steht es um die kirchliche Verwaltungsgerichtsbarkeit? - Stephan Vesper

18:31 Uhr: Wie können wir Betroffene unterstützen? Über den Eckigen Tisch? Gibt es direkte Kontakte? - Birgit Aschmann

18:29 Uhr: Wünsche mir vom ZdK lautere Worte und stärkere Gesten der Umkehr. / Wenn jemand aufrichtig und ehrlich der katholischen Sexualmoral folgt, ist das auch ein Mittel gegen Missbrauch - Katharina Westerhorstmann

18:27 Uhr: Zum Problem gehört auch eine Sakralisierung von Klerikern. Auch Pastoralreferenten sind von Missbrauch betroffen. Der Begriff des Missbrauchs muss geweitet werden. - Susanne Schuhmacher-Godemann

18:23 Uhr: Die Skdandalisierung von Kardinal Woelki bringt uns von der Diskussion über die Fakten ab. Es braucht Geduld und Sachlichkeit. Man sollte auch den Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität diskutieren.  - Dorothea Schmidt

18:20 Uhr: "WIr haben unser Vertrauen verloren", "Das darf so nicht mehr weiter gehen" "Warum läuft die Aufarbeitung so schleppend an? Braucht es eine externe Aufarbeitung?" - Marcus Schuck, Vertreter der Pastoralferenten

18.18 Uhr: Nun beginnt die Diskussion, obwohl eine knappe Stunde diesem Thema nicht gerecht wird. - Claudia Nothelle, Moderatorin

18.14 Uhr: Kommt die Evangelisierung beim Synodalen Weg zu kurz? Missbrauch ist eine Pervertierung des Evangeliums, seine Aufklärung deshalb Dienst am Evangelium. Dafür müssen wir aber auch theologische Komfortzonen verlassen. - Johanna Beck, Betroffenenbeirat

18.07 Uhr: Wann werden Betroffene endlich kirchenrechtlich von Objekten zu Handelnden? Die Idee einer Verwaltungs-Gerichtsbarkeit liegt seit 50 Jahren, seit der Würzburger Synode, in den Schubladen. - Kai Moritz, Betroffenenbeirat

18.04 Uhr: Jeder von uns blutet jeden Tag auf seine eigene Weise. Unsere Mitarbeit soll aber nicht nur persönlichen Therapie werden. - Kai Morittz, Betroffenenbeirat

17.54 Uhr: Die sonst starke Stimme der katholischen Laien ist bei Fragen sexualisierter Gewalt und der Aufarbeitung oft kaum vernehmbar oder sogar stumm. - Johannes Norpoth, Betroffenenbeirat

17.50 Uhr: Ohne die Beteiligung von Betroffenen sexualisierter Gewalt ist der Synodale Weg nicht glaubwürdig. Der Betroffenenbeirat der DBK hat sich erst im vergangenen November konstituiert und von Anfang an großes Interesse bekundet, am Synodalen Weg mitzuarbeiten - Johannes Norpoth, Betroffenenbeirat

17.16 Uhr: Im Zentrum des heutigen Tages steht die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der Kirche. Erstmals sind auch selbst Betroffene aktiv am Synodalen Weg beteiligt. Zudem gibt es eine Erklärung des Präsidiums, die bereits veröffentlicht ist, und einen Bericht von Bischof Stephan Ackermann, dem Missbrauchs-Beauftragten der Bischofskonferenz.

16.57 Uhr: ZdK-Präsident Sternberg kritisiert "Strategien, die Entscheidungen herauszögern wollen", wie den Synodalen Weg als "Protestantisierung" zu bezeichnen oder sich auf höhrere Gremien zu berufen.

16.55 Uhr: Die jungen Synodalen betreiben den Instagram-Account "Jung & Synodal". Bischof Bätzing: Machen Sie weiter damit!

16.51 Uhr: Nach einem kurzen Wortgottesdienst berichtet das Präsidium des Synodalen Weges. 

16.37 Uhr: Da im Vorhinein keine Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Online-Konferenz zu Stande kam, wird heute und morgen nur diskutiert, nicht beschlossen. Die nächste ordentliche Vollversammlung (digital oder analog) soll dann Ende September stattfinden.

16.32 Uhr: Es beginnt mit einer Schweigeminute und einem Gebet für die Corona-Toten.

16:30 Uhr: Die Synodalversammlung wird eröffnet.

16:06 Uhr: ZdK-Präsident Sternberg: Der Zeitplan von zwei Jahren für den Synodalen Weg wird sich nicht einhalten lassen.

16:03 Uhr: Bischof Bätzing: Die Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln überschattet die Synodalversammlung. Man müsse unterscheiden zwischen dem Prozess der Aufklärung und der damit Verbundenen Krise, bei der Kardinal Woelki Fehler eingestanden hat. 

15:53 Uhr: ZdK-Vize Karin Kortmann vergleicht den Synodalen Weg mit Bergsteigern: Wer sich abseilt gefährdet das Ziel des Projekts.

15:47 Uhr: Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bringt schon vorab die Idee eines Schuldbekenntnisses der Kirche gegenüber Homosexuellen ins Spiel.

15:37 Uhr: Nach einigen technischen Problemen beginnt die Pressekonferenz mit dem Präsidium des Synodalen Wegs.

15:00 Uhr: Einige Teilnehmende des Synodalen Weges äußerten sich bereits im Vorhinein der Online-Konferenz. Die Bischöfe Heße und Woelki sprachen in Zeitungsinterviews über die Konflikte rund um Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln. Zudem veröffentlichte das Präsidium des Synodalen Weges vorab ein Statement, dass die Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln scharf kritisiert, Kardinal Woelki nahm dazu in einem eigenen Statement Stellung und räumte Fehler ein.

Mit der Frage von Ämtern für Frauen befassten sich in DOMRADIO.DE-Interviews Prof. Dr. Sr. Margareta Gruber, Beraterin des Synodalen Weges, und der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken, der der Synodalversammlung angehört. Gruber sieht die Zulassung von Frauen zum Diakonat als eine Frage der Zeit, Picken wirbt dafür, neue Ämter für Frauen in der Kirche zu schaffen.

Picken forderte zudem in einem Statement, das DOMRADIO.DE vorliegt, dass die Leitungsgremien des Synodalen Wegs nicht von Personen besetzt sein dürfen, denen Missbrauchsvertuschung vorgeworfen wird. Konkret nannte Picken die Bischöfe Overbeck und Bode. 

Kritik an der Zusammensetzung der Online-Konferenz kommt vom Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der in einem offenen Brief kritisiert, dass bei der digitalen, zweiten Synodalversammlung Vertreter Teilnehmen, die nicht der ersten Versammlung angehörten. Zudem stellt er den Beschluss, eine Online-Konferenz abzuhalten, in Frage, da zwar eine Mehrheit der Abstimmenden in Vorhinein dafür votiert hätten, aber nicht die Mehrheit der Synodalversammlung.