Menschenrechtler fordern Offenheit bei China-Abkommen

Der Vatikan schweigt

Das Abkommen zwischen dem Vatikan und China soll erneuert werden. Der Inhalt des ersten Abkommens von 2018 ist noch immer nicht öffentlich bekannt. Eine Menschenrechtsorganisation fordert Transparenz vom Vatikan – und noch mehr.

Papst Franziskus mit Gläubigen aus China  / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus mit Gläubigen aus China / © Gregorio Borgia ( dpa )

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat vor einer Verlängerung des Abkommens zwischen dem Vatikan und China gewarnt. Der Inhalt des Paktes müsse zunächst unbedingt veröffentlicht werden, um Klarheit über die tatsächlichen Absichten der Vertragspartner zu schaffen, forderte die Organisation am Donnerstag in Frankfurt.

Laut IGFM ist zu befürchten, dass sich die chinesische Führung auf Dauer nicht an die Verpflichtungen des Vertrags halten wird. "Bereits in Hongkong erweist sich die Pekinger Führung als schamlos vertragsbrüchig", warnte der Organisationsvorsitzende Edgar Lamm.

IGFM: Schweigen des Vatikan ist zu verurteilen 

Auch das Schweigen des Vatikan zu den von China begangenen Menschenrechtsverletzungen sei entsprechend zu verurteilen, so die IGFM. Das Abkommen bedeute nicht nur, der totalen Kontrolle der Regierung in Peking über die katholischen Christen in China den Weg zu ebnen. Es stelle auch eine Abkehr von allen durch Peking wegen ihrer Religion verfolgten Menschen dar, erklärte die Organisation.

Im September 2018 hatten der Heilige Stuhl und China ein vorläufiges Abkommen geschlossen, in dem die Ernennung von Bischöfen sowie die Regelung von Diözesangrenzen geregelt sind. Die umstrittene Vereinbarung, deren genauer Inhalt nicht öffentlich bekannt ist, läuft in sieben Wochen aus.

 

Quelle:
KNA
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