Des nahen Lenzes erste Werdespur

März ist noch nicht Mai

Auch wenn der Frühling offiziell beginnt – er ist schon etwas zögerlich in diesem Jahr, die Nächte sind meist kalt und erkältet sind eh alle. Aber das gehört eben zum März: echt ist da der Frühling selten, allenfalls ein erster Hauch…

Vorfrühling im Park / © J.Q.
Vorfrühling im Park / © J.Q.

„Jetzt zieht ein süßes, banges Wonneahnen
Heimlich erschauernd über die Natur,
Ein unbewusstes traulich-leises Mahnen
Des nahen Lenzes erste Werdespur.“

...schreibt Hermann Löns. – Er war schon da, ja! Aber doch zögerlich. Noch ist sie zart, die erste Werdespur des Lenzes. Die Sonne zeigte schon ihre Kraft, aber die Nächte waren bislang kühl. Und auf Ostern zu ändert sich das nicht, so die Prognosen. Ein Hauch von Frühling prägt diesen März.

Noch droht Frost

So ist das mit dem Hauch. Er ist nur eine Andeutung, etwas das schnell verfliegt. Und so ist das eben auch mit dem Monat März. Ihm sollte man nicht allzu sehr vertrauen. Zu Recht dichtete Theodor Fontane:

„Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt: Es ist erst März
Und März ist noch nicht Mai."

Genau das ist es. Die leise Mahnung und Warnung an den Gärtner: jetzt bloß nicht übertreiben und vorschnell handeln. Alles was frostgefährdet ist, gehört noch nicht auf den Balkon und in den Garten. Frostgefahr herrscht vor allem dann, wenn nachts die Sterne scheinen. Manch Halbstrauch oder Mittelmeerpflanze wie Sommerflieder, Bartblume, Lavendel und Salbei sollten erst Ende April beschnitten werden. Die Böden sind noch kalt, auch bei der Aussaat sollte man darauf Rücksicht nehmen. Am ehesten ist jetzt noch die Zeit für Erbsen und Dicke Bohnen, aber noch nicht für Sommerblumen.

Der Sonnenblick betrüget

„… Es ist noch nicht Zeit,
Dass von den Blümlein allen,
Dass von den Blümlein allen
Wir werden hoch erfreut.

Der Sonnenblick betrüget
Mit mildem, falschem Schein,
Die Schwalbe selber lüget,
Die Schwalbe selber lüget,
Warum? Sie kommt allein.“

Also alles ein bisschen Lug und Trug der erste Frühlingshauch – was bleibt, ist das heftige Sehnen nach dem Sommer. Man kann grobe Arbeiten erledigen, man kann sich alles schon zurechtlegen für den „richtigen“ Frühling und man kann träumen von Frühling und Sommer.  Um noch einmal Hermann Löns zu zitieren:

„Ein jedes Herzchen denkt an neue Liebe,
An helle Kleider und den Sommerhut.“

(St.Q.)